Chemiepreis geht an die Ruhr-Uni Bochum
Veröffentlicht: Samstag, 22.03.2025 07:58
Nachhaltigkeit in der Chemie? Geht klar – und zwar ganz ohne giftige Lösungsmittel! Maximilian Wohlgemuth von der Ruhr-Universität Bochum zeigt, wie’s funktioniert: Er wurde jetzt für seine umweltfreundlichen Verfahren mit dem Carl-Roth-Förderpreis 2025 ausgezeichnet.

Was ist das Besondere an seinen Methoden?
In klassischen chemischen Prozessen kommen oft jede Menge Lösungsmittel oder hohe Temperaturen zum Einsatz – das verbraucht viel Energie und produziert unnötig Abfall. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Lars Borchardt setzt dagegen auf die sogenannte Mechanochemie: Hier treiben mechanische Kräfte, wie das Aneinanderstoßen von Mahlkugeln, die chemischen Reaktionen an. Keine Lösungsmittel, keine Hitze – sondern einfach Kugeln und Pulver, die durch ständiges Mahlen miteinander reagieren.
Katalysator? Direkt im Mahlwerkzeug!
Maximilian Wohlgemuth hat einen cleveren Trick entwickelt: Die Kugeln selbst sind der Katalysator! Normalerweise müsste man Katalysatoren extra hinzufügen und später wieder mühsam entfernen. Nicht hier – die aktiven Metalle wie Palladium oder Gold werden direkt auf die Kugeln oder den Behälter aufgebracht. So spart man nicht nur wertvolle Rohstoffe, sondern kann die Katalysatoren auch mehrfach verwenden. Wohlgemuth erklärt:
„Dadurch entfällt die aufwendige Trennung des Katalysators nach der Reaktion, und der Materialverbrauch an teuren Metallen kann drastisch reduziert werden.“
Noch effizienter: Ohne Kugeln und ohne Abfall
Mit dem sogenannten Resonant Akustischen Mischer (RAM) hat Wohlgemuth eine Technik genutzt, die ganz ohne Mahlkugeln auskommt. Das spart zusätzlichen Abfall und macht die Reaktionen einfacher skalierbar – ideal also für größere Produktionsmengen. Außerdem hat er an einer Methode gearbeitet, mit der Alkohole in einem festen Zustand ohne giftige Lösungsmittel zu Aldehyden oxidiert werden – auch hier wieder: umweltfreundlich und effizient.