Gesellschaft Bochum-Donezk: Monika Grawe bekommt Bundesverdienstorden

Seit Jahren setzt sie sich bei der Gesellschaft Bochum-Donezk ein: Dafür bekommt die Bochumerin Monika Grawe die Bundesverdienstmedaille.

Bochums Bürgermeisterin Gaby Schäfer und Monika Grawe
© Radio Bochum

Bundesverdienstorden für Monika Grawe

Seit dem Jahr 2000 ist Monika Grawe Mitglied in der Gesellschaft Bochum-Donezk, vier Jahre später wurde sie stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Unter anderem hatte ihr Sohn, Martin Grawe, sie wegen ihres jahrzehntelanges Engagement für die Ukraine für den Bundesverdienstorden vorgeschlagen:

"Meine Mutter ist [...] was die Spenden angeht, ist sie wie ein kleiner Pitbull: Sie beißt sich fest, sie treibt Spendengelder ein, sie bettelt, kennt wirklich keine Scheu, jeden anzusprechen. Sie stellt sich bei Minusgraden hin, verkauft Lose. [...] Sie gibt alles für andere Menschen. " - Martin Grawe, Sohn von Monika Grawe

Monika Grawe hat sich in der Vergangenheit zum Beispiel auf die Suche begeben nach ehemaligen Zwangsarbeiterinnen aus Osteuropa. Die Frauen, die im zweiten Weltkrieg in Bochumer Firmen arbeiten mussten, hat Monika Grawe unterstützt und betreut. Auch seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine ist Monika Grawe aktiv, obwohl sie mit über 70 Jahren noch in Anstellung im Elektrounternehmen der Familie arbeitet: Sie sammelt Spenden für die Gesellschaft Bochum-Donezk, sodass Hilfstransporte an Front zum Beispiel Kleidung, Decken oder Hygieneartikel bringen können.

Monika Grawe war es bei der Verleihung der Verdienstmedaille wichtig, den Verein hervorzuheben:

"Ich freu' mich, dass auch mein Team da mit profitiert. Weil auch die haben den Verdienst, die sind da. Und wenn ein LKW kommt - wir sind alle da, der eine kocht, der andere macht das Essen, 30 Leute packen unseren LKW." - Monika Grawe, stellvertretende Vorsitzende Gesellschaft Bochum-Donezk

Monika Grawe: Auszeichnung ist auch für die Gesellschaft Bochum-Donezk

Mittlerweile, im August 2024, hat die Gesellschaft 71 LKW aus Bochum in die Ukraine geschickt. Der nächste Transporter soll im September abfahren. Dafür könnt ihr weiter Hilfspakete bei der Sammelstelle an der Herner Straße 146 abgeben. Das geht werktags zwischen 15 und 18 Uhr.

Die Spenden aus Bochum erreichen zum Beispiel ein Kriegskinderheim in der Ukraine mit Krankenstation, das die Gesellschaft Bochum-Donezk aufgebaut hat. Dort sind überwiegend ukrainische Waisenkinder untergekommen. Ein weiteres Projekt, was Monika Grawe angehen will ist der Neuaufbau einer Schule. Ein passendes Gebäude hat die Gesellschaft bereits gefunden - Bedingung war, dass es auch einen Keller für den Fall möglicher Luftangriffe hat. Die Schule soll ukrainischen Kindern im Kriegsgebiet Unterricht und Bildung ermöglichen. Im Dorf drum herum will sie sich mit der Gesellschaft Bochum-Donezk jetzt auch den Wiederaufbau kümmern - dazu wird jetzt jemand gesucht, der das Dorf digital visualisieren kann.

Weitere Meldungen

skyline