Giftköder in Bochum
Veröffentlicht: Dienstag, 06.08.2024 13:59
In Bochum werden dort, wo Hunde unterwegs sind, immer wieder Giftköder ausgelegt. Laut der Polizei Bochum gehen allerdings nicht viele Anzeigen über Giftköder in Bochum ein. Mehr lest ihr hier.

Vergiftung oft schwer zu behandeln
Eine Vergiftung durch so einen Giftköder kann oft nur schwer behandelt werden. Tierarzt Dr. Stefan Schultheiss aus Weitmar sagt, dass meistens niemand weiß, welches Gift vom Hund gefressen wurde. Aber auch die Menge und der Zeitpunkt, wann der Hund den Giftköder gefressen hat, weiß man oft nicht. Das spielt für die Behandlung aber eine wichtige Rolle. Da wird dann im ersten Schritt versucht, den Magen zu entleeren, damit so wenig Gift wie möglich in den Organismus kommt. Das geht aber auch nur, wenn der Hund direkt zum Arzt kommt. Beim kleinsten Verdacht auf keinen Fall warten, denn eine Vergiftung ist immer ein Notfall.
Erst bei einer Anzeige kann ermittelt werden
Die Polizei vermutet, dass Hundehalterinnen und Hundehalter sich oft nur untereinander warnen würden. Oft wird der Giftköder-Fund aber nicht bei der Polizei angezeigt. Erst wenn eine Anzeige reinkommt, kann die Polizei dagegen auch ermitteln. Das Auslegen von Giftködern ist aber ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und damit eine Straftat. Wenn zum Beispiel auch kleine Kinder an den Giftköder kommen, handelt es sich sogar um Körperverletzung, beziehungsweise auch um versuchten Mord, so ein Polizeisprecher.
Hund Carlos
Radio Bochum Hörerin Julia hat sich bei uns gemeldet, weil sie ihren Hund Carlos aufgrund von einem Giftköder verlor. Nachgewiesen werden konnte, dass es sich um Rattengift handelte. Das heimtückische Carlos hat keine Anzeichen einer Vergiftung gezeigt. Kein Erbrechen, keine Benommenheit oder andere "typische" Anzeichen. Julia ist damals mit ihm aufgrund von Verdacht auf eine Mandelentzündung in die Tierklinik. Dort konnten die Ärzte aber nichts mehr für den gerade mal ein Jahr alten Carlos machen. Mit ihrer Geschichte möchte sie auch andere Tierbesitzerinnen und -besitzer warnen und sensibilisieren.