Hohe Strafen nach Fenstersturz in Bochum

Ein Mann überlebt nur knapp – heute hat das Landgericht Bochum entschieden, wie hoch die Strafen für die zwei Hauptangeklagten ausfällt die ihn aus dem Fenster gestoßen haben. Der Prozess war schwierig und zog sich über Monate.

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Drei Versionen – aber kein klares Geständnis

Im Prozess um einen beinahe tödlichen Fenstersturz in Bochum-Weitmar hat das Landgericht heute das Urteil gesprochen. Die beiden Angeklagten sollen im Oktober vergangenen Jahres einen Mann aus dem vierten Stock gestoßen haben – 13 Meter tief. Nur durch zufällig abgestellte Müllsäcke überlebte das Opfer schwer verletzt. Das Verfahren dauerte fast ein halbes Jahr – auch, weil sich keiner der Angeklagten klar zur Tat bekannte. Und das bleib auch bis heute so. Jeder erzählte eine eigene Version der Geschehnisse. Einer behauptete sogar, das Opfer sei möglicherweise selbst gesprungen. Hintergrund könnte ein Missverständnis gewesen sein: Die Angeklagten glaubten offenbar, eine Freundin oder Schwester sei in Gefahr.

Schwere Verletzungen und versuchte Manipulation

Das Opfer erlitt einen Wirbelsäulenbruch und mehrere weitere Knochenbrüche. Zudem soll es im Umfeld des Prozesses zu Bedrohungen und versuchter Einflussnahme gekommen sein – Verwandte eines Angeklagten sollen das Opfer zur Falschaussage gedrängt haben.

Hohe Haftstrafen

Die beiden Angeklagten haben Haftstrafen von jeweils acht Jahren und neun Monaten wegen versuchten Totschlags erhalten. Das Opfer leidet bis heute. Der Mann hat mehrere Knochenbrüche erlitten und ist bis heute krank geschrieben.

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