Mitgliederversammlung: VfL Bochum muss "Effizienz-Weltmeister" werden

Sportlich läuft es beim VfL Bochum momentan überhaupt nicht. Die Männermannschaft steht auf dem letzten Tabellenplatz und hat noch keinen Saison-Sieg. Neben dem Platz und bei den anderen Mannschaften läuft es aber etwas besser. Auch deswegen herrschte auf der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend eine gewisse Einigkeit. Die knapp über Tausend anwesenden Mitglieder im RuhrCongress Bochum spendeten viel Applaus. Am Ende gab es dann aber doch noch die erwartete Kritik und eine überraschende Ankündigung.

Im RuhrCongress Bochum fand am Abend des 12. Dezember 2024 die Mitgliederversammlung des VfL Bochum statt.
© FUNKE Foto Services / Klaus Pollkläsener

VfL Bochum: Ehrungen kommen zuerst

Ehre wem Ehre gebührt. Das war das Motto der Begrüßung am Donnerstagabend. Die Männer haben im Sommer in der letzten Sekunde den Klassenerhalt geschafft. Die Frauen sind in die zweite Liga aufgestiegen und stehen nach der Vorrunde auf einem guten vierten Platz. Die Neu-Geschaffene U21 steht in der Oberliga Westfalen auf dem ersten Tabellenplatz. Für alle diese Mannschaft spendeten die 1272 anwesenden Mitglieder Applaus. Den bekamen auch langjährige Mitglieder, sowie herausragende Jugendspieler und Jugendspielerinnen.

Hecking sorgt für Novum

Den Applaus haben sich alle Anwesenden verdient, auch wenn es bei der Männer-Mannschaft momentan nicht wirklich läuft. Der letzte Tabellenplatz ohne Saison-Sieg bedeutet der Blick in Richtung zweite Liga. Der neue Trainer Dieter Hecking ergriff dann das Wort bei der Mitgliederversammlung und bekam vom ganzen Saal Applaus. Mit der Mannschaft will er den Klassenerhalt noch erreichen. Hecking ist damit der erste Trainer in der Geschichte des VfL, der auf der Mitgliederversammlung einen Rede-Beitrag hatte.

Applaus der Bochumer Mitglieder

Der Geschäftsführer Ilja Kaenzig stellte dann die wirtschaftlichen Zahlen des Vereins vor. Aufgrund der geringen Etats müsse der Verein "Effizienz-Weltmeister" werden, um in der Liga zu bleiben. Da müsse der VfL wieder hinkommen. Trotzdem erreichte der VfL im letzten Jahr mehrere Rekorde. Ein Umsatz von 88 Millionen Euro ist genauso Rekord wie die über 28 Tausend verkauften Trikots oder die 31 Tausend Mitglieder. Trotzdem schließt der Verein die letzte Saison mit einem Verlust von gut fünf Millionen ab. Dieser wurde jedoch erwartet und wird in den nächsten Saisons ausgeglichen werden. Im März 2027 soll der Verein schuldenfrei sein.

Sanierung vom Ruhrstadion

Das Ruhrstadion ist das Schmuckstück des VfL Bochum und soll bald ausgebaut werden. Dabei kann das Ruhrstadion auf 28 Tausend Plätze ausgebaut werden. Dabei soll es mehr Steh-, Sitz- und auch VIP-Plätze geben können. Besonders dabei auch: Bei zu geringer Auslastung des Auswärtsbereichs könnten die Heimfans einen Teil davon benutzen. Bis 2028 soll der Ausbau abgeschlossen sein.

Neuwahl des Präsidiums im neuen Jahr

Mit der aktuellen Situation ist auch das Präsidium nicht zufrieden. Die zwei Punkte sind momentan zu wenig. Gewisse Entscheidungen würde man heute anders treffen. Trotzdem habe man die Entscheidungen mit besten Gewissen getroffen. Zum Wohle des Vereins kündigt der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Uwe Tigges Neuwahlen des Präsidiums an.

Ausspruch mit den Fans

Kurz vor dem Ende kamen dann noch einige Fans zu Wort und konnten ihre Meinung kundtun. Vor allem wurde da die aktuelle Tabellensituation der Profi-Mannschaft kritisiert. Die vielen verschlissenen Trainer sowie die letzte Transferperiode und die aktuelle sportliche Situation des VfL passte den Fans dabei nicht. Dabei sehen die Verantwortlichen auch ein, eigene Fehler gemacht zu haben. Das zeigt nun mal auch die Saison-Bilanz mit lediglich zwei Punkten.

Neuer Ehrenrat

Die Auszählung hat den ganzen Abend gedauert. Der VfL Bochum hat einen neuen Ehrenrat gesucht. Insgesamt fünf Mitglieder braucht es dafür, die zum Beispiel für Strafen für Vereinsmitglieder zuständig sind. Folgende fünf Personen wurden gewählt: Sascha Etterich, Reinhard Knust, Carina Gödecke, Gerd Wieseme und Horst Cristopeit.

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