Organspenden in Bochum

Zu wenig Spenderorgane - auch in Bochum

In Deutschland gibt es immer noch zu wenig Organspenden: Im letzten Jahr wurden 965 Spenderinnen und Spendern nach ihrem Tod Organe entnommen. Dem gegenüber stehen ungefähr 8.500 Menschen, die ein Spenderorgan brauchen. Das merkt auch das Transplantationszentrum im Knappschaftskrankenhaus in Langendreer. Die Zahl der Organspenden habe sich seit der Gründung in den 1990er Jahren negativ entwickelt, sagt Klinikdirektor Prof. Dr. Richard Viehbahn. Das liege unter anderem daran, dass man in Deutschland noch immer einer Organspende aktiv zustimmen müsse - zum Beispiel durch einen Spenderausweis, so Viehbahn.

Klinikdirektor wünscht sich Widerspruchslösung

Viebahn wünscht sich eine Widerspruchslösung für Organspender. Das bedeutet: Jeder ist automatisch Organspender, bis er offiziell widerspricht. Aktuell gilt noch, dass Menschen erst ihren Willen zur Organspende bekunden müssen. Das geht mit der Zustimmungslösung über einen Organspendeausweis im Kartenformat im Portemonnaie, mittlerweile aber auch über ein Online-Register. Dort ist dann in wenigen Schritten festgehalten, ob und welche Organe nach dem Tod gespendet werden sollen. Voraussetzung dafür ist die AusweisApp, mit der ihr euch online ausweisen könnt.

Bundesrat spricht am Freitag (05.07.) über Widerspruchslösung

Im Bundesrat wird am Freitag besprochen, ob er einen Gesetzesentwurf für eine solche Widerspruchslösung dem Deutschen Bundestag vorlegt. Alle Infos zum Thema Organspende von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung findet ihr hier.

Veranstaltung im Tierpark Bochum macht auf Organspenden aufmerksam

Am 6. Juli gibt es im Tierpark + Fossilium Bochum eine ganz besondere Veranstaltung: Die Becken der Seehunde und Pinguine müssen gereinigt werden, darum kümmert sich der Tauchverein DUC Wattenscheid zwischen 11 Uhr und 15 Uhr. Währenddessen geht es im Tierpark um das wichtige Thema Organspende. Das Netzwerk Organspende NRW informiert euch in dieser Zeit darüber, wie wichtig ein Organspendeausweis sein kann - vor allem aber erzählen euch das Betroffene selbst. Marcus zum Beispiel hat eine Niere von seinem Bruder bekommen und Claudia sollte mit ihrer Mukoviszidose nicht älter als 18 werden - dank einer Spenderlunge hat sie mittlerweile ihren 40. Geburtstag feiern können.