Studie: Viele Frauen denken wegen Hausarbeit an Trennung

Immer noch oft ungleich verteilt: Hausarbeit
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Hausarbeit

Wiesbaden (dpa) - Etwa jede fünfte Frau in Partnerschaften mit ungleich aufgeteilter Hausarbeit denkt laut einer Studie darüber nach, Schluss zu machen. Frauen im erwerbsfähigen Alter verbringen demnach jede Woche rund 13 Stunden mit Kochen, Putzen und Waschen, während sich Männer meist nur halb so lange im Haushalt engagieren. Das geht aus der wissenschaftlichen Studie «FReDA - Das familiendemografische Panel» hervor, die das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden vorgelegt hat. 

Die meisten der 2023 bundesweit vor allem online befragten rund 17.700 heterosexuellen Deutschen im Alter von damals zwischen 20 und 52 Jahren wünschen sich zwar eine gleiche Aufteilung der Hausarbeit in ihren Partnerschaften. Sie scheitern aber oft bei der Umsetzung dieses Anspruchs. «Selbst Paare, die zu Beginn ihrer Beziehung eine symmetrische Verteilung praktizieren, verfallen häufig in eine ungleiche Aufteilung, sobald das erste Kind da ist und sich Vereinbarkeitsprobleme zeigen», erklärte das BiB.

Reparaturen übernimmt meist der Mann

Die Aufteilung der Hausarbeit unterscheidet sich nicht nur zeitlich, sondern auch nach Tätigkeiten. Rund 80 Prozent der zusammenlebenden Paare berichteten, dass der Mann etwa hauptverantwortlich für Reparaturen sei. Frauen dagegen seien oft verantwortlich für Routinearbeiten wie Wäschewaschen. Bei Paaren mit Nachwuchs sind diese Unterschiede noch deutlicher. 

Für eine Umsetzung des Anspruchs einer ungefähr gleichen Aufteilung der Hausarbeit im Sinne einer wichtigen Grundlage für stabile und glückliche Partnerschaften wären laut BiB insbesondere zu Beginn der Familienphase «mehr unterstützende Rahmenbedingungen» empfehlenswert. Vor allem um Fragen zu entlasten - etwa mit dem im schwarz-roten Koalitionsvertrag vereinbarten Familienbudget, «mit dem zum Beispiel Alltagshelfer für Familien mit kleinen Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen bezahlt werden könnten». Auch flexible Arbeitszeitmodelle könnten jungen Familien helfen.

© dpa-infocom, dpa:250709-930-776496/1

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