Ungewöhnliche Wohnprojekte in Bochum
Veröffentlicht: Mittwoch, 21.05.2025 17:55
Wie überall in Deutschland fehlt auch bei uns in Bochum Wohnraum. In Deutschland fehlen etwa 550.000 Wohnungen. Das hat eine Studie vom Pestel-Institut Anfang des Jahres ergeben.

Leerstand in Bochum auch ein Problem
Besonders mangelt es an bezahlbaren Sozialwohnungen - Bis zum Jahr 2030 müssten etwa 2 Millionen weitere Sozialwohnungen entstehen, um den steigenden Bedarf zu decken. So die Studie vom Pestel-Institut. Und auch bei uns in Bochum sei die Situation im Wohnungsmarkt ähnlich, wie im Rest von Deutschland, das hat uns Thorsten Bölting von der Bochumer EBZ Business School gesagt. Ein Problem sei auch, dass Wohnungen leer stehen. Ein Lösungsbaustein dafür ist z.B. alte Gebäude umzubauen.
Wohnprojekt buntStift in Bochum
Ein Beispiel ist das buntStift in Langendreer. Ein ehemaliges Altenstift wurde vor rund 15 Jahren zu einem Mehrgenerationenhaus umgebaut. Das Wohnprojekt buntStift besteht aus 21 verschiedenen Haushalten. Aktuell leben dort Personen zwischen vier und 86 Jahren in der Hausgruppe. Jeder und jede hat ein Mitspracherecht, und es gibt eine Aufgabenteilung. Z.B. können sich die Bewohnerinnen und Bewohner um den Garten kümmern oder alle zwei Wochen beim Bau-Samstag ein Bauprojekt für die Gemeinschaft mit umsetzen. Einen Plan für ein zweites Mehrgenerationen-Haus mit dem gleichen freien Konzept gibt es auch schon. Diese Gruppe sucht auch noch nach weiteren Interessierten, die sich vorstellen können, gemeinschaftlich in Langendreer zu leben. Hier findet ihr die Infos dazu.
Wohnen in alter Feuerwache in Bochum
Die Stadt Bochum will die ehemalige Feuerwache an der Alten Wittener Straße für gemeinschaftliches Wohnen ausschreiben. Das ist Teil des "Handlungskonzepts Wohnen", dass 2027 auf den Weg gebracht wurde. Die Stadt will auch gemeinschaftliche Wohnformen fördern, die dann aber auch gemeinsam in diese Standorte investieren, Standorte, die im städtischen Bestand sind und nicht mehr gebraucht werden, wie eben die alte Feuerwache. Die Stadt sagt Nein. Man prüfe regelmäßig, ob sich städtische Grundstücke für Gemeinschafts-Wohnprojekte oder auch für Baugruppen eignen. Die will man fördern, auch wenn die jetzt nicht in großem Maße zur Linderung der allgemeinen Wohnungsnot beitragen.
Gruppen können sich ab dem Spätsommer bei der Stadt melden und einen Beratungsschein in Anspruch nehmen. Da geht es dann um die Organisation, aber auch um den Umbau und die Finanzierung. Die Stadt würde 80 Prozent der Kosten übernehmen, die Gruppe müsste den Rest zahlen.