Anna Di Bari, Die Grünen

Die Direktkandidaten der Bundestagswahl 2025. Anna Di Bari tritt im Wahlkreis 140 Herne/Bochum II an.

© Dominik Butzmann

Das ist der thematische Fragen-Block:

Wofür wollen sie im Bundestag für Bochum kämpfen?

Es geht um Gerechtigkeit und Zukunftsfestigkeit. Wir brauchen eine Politik, die all die entlastet, die kaum genug zum Leben haben. Wir wollen niedrige und mittlere Einkommen steuerlich entlasten und gleichzeitig bei großen Vermögen und Erbschaften dafür sorgen, dass davon ein fairer Anteil der Finanzierung des Gemeinwesens zukommt. Gemeinsam mit einer Reform der Schuldenbremse würde uns das die Spielräume bringen, die wir in Bochum brauchen: Wir müssen hier investieren können, um Schulen, Straßen und die Energieversorgung zukunftsfest zu machen. 

Wie kann die Wirtschaft wieder ans Laufen gebracht werden?

Eine starke Wirtschaft schafft klimaneutralen Wohlstand, gute Arbeitsplätze und wird angetrieben durch eine sozial-ökologische Marktwirtschaft. Deshalb verdoppeln wir unsere Investitionen, treiben den Ausbau der Erneuerbaren voran und gestalten den Weg in eine krisenfeste Zukunft sozial gerecht. Mir persönlich liegt am Herzen, dass wir Arbeitsplätze schaffen und sichern – und hier auch bei der Frage von Zuwanderung in den Arbeitsmarkt und von bereits hier lebenden Personen dafür sorgen, dass sie schnell Zugang zu Weiterbildung und dem Arbeitsmarkt bekommen.

Wie sollen Menschen mit geringerem Einkommen entlastet werden?

Als Grüne möchten wir Familien um 1000 Euro entlasten. Wir haben einen Plan, wie das gehen kann: Durch preiswerte Energie, für die wir die Netzentgelte und Stromsteuer weitestgehend aus den Kosten herausnehmen, steuerliche Entlastungen und eine günstige Mobilität mit dem Deutschland-Ticket. Klar ist auch: Die beste Entlastung entsteht durch armutsfeste Löhne – als Grüne stehen wir an der Seite derer, die für gute Tarifverträge streiten. 

Machen sie sich Sorgen um die Demokratie?

Ich habe große Sorgen – ich bin aber auch überzeugt, dass wir jetzt nicht resignieren können. Die knapp 20.000 Menschen auf Bochums Straßen haben vergangene Woche gezeigt, dass es auch anders geht. Auf der Straße und im Parlament verteidigen wir unsere Demokratie. Besonders liegt unsere Aufgabe aber darin, wieder zu zeigen, wofür diese Demokratie eigentlich so großartig ist.

Welche Rolle spielt der Klimaschutz für sie?

Im Wahlkampf leider eine viel zu kleine. Die Sache ist nur: Dem Klima ist es am Ende egal ob wir darüber reden oder nicht, es geht um uns. Daher ist für unser politisches Handeln ein konsequenter Klimaschutz, der sozial gerecht gestaltet wird, unerlässlich.

Wie sieht für sie bezahlbare und sichere Energieversorgung aus?

Robert Habeck und die Grünen haben gezeigt, dass politisch mehr möglich sein kann, sogar mehr als Expert*innen für möglich halten. Die Unabhängigkeit im Bereich der Energie ist eine Mammutaufgabe und Herausforderung – jetzt muss Energie bezahlbar werden. Durch erneuerbare gelingt das auch langfristig, darüber hinaus möchten wir die Netzentgelte für Verbraucher und Wirtschaft und die Stromsteuer massiv senken.

 

Wie stellen Sie sich Bochum in 5 Jahren vor?

Bochum sollte 2029 eine Stadt mit Erstligisten sein, in der es egal ist in welchem Teil dieser Stadt man geboren ist – in dem alle Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrem Elternhaus gleiche Chancen haben und die vielen Menschen, die hier immer älter werden, gut und zufrieden miteinander leben. Wir sind eine Stadt, in der viel saniert wurde und unsere Straßen mit Radwegen ausgestattet sind, Schüler*innen gerne in ihren Schulen sind und die Mieten bezahlbar sind.

 

Das ist der persönliche Fragen-Block:

Mein Name & wie mich meine Eltern fast genannt hätten: Anna Katharina – meine Mama sagt mir immer, dass sie ihre Tochter schon so nennen wollte, als sie selbst noch ein Kind war.

So alt bin ich: 24

Bevor ich Politiker*in wurde, war ich (oder bin ich immer noch):

Ich sage immer „ich mache Politik“ – damit habe ich auf allen Ebenen die letzten Jahre viel Zeit verbracht, parallel aber in verschiedenen Jobs gearbeitet und mein Studium in Philosophie, Politik und Ökonomik abgeschlossen.

Mein Stadtteil in Bochum: Geboren und aufgewachsen im Ehrenfeld, die letzten Monate wahrscheinlich die meiste Zeit in Langendreer.

An meiner Stadt mag ich: So pathetisch es klingt: Die Menschen. Mit Abstand das Beste, was Bochum zu bieten hat. Und unsere absolute Überzeugung, dass es hier besser ist als woanders – ich glaube dieser Grundoptimismus ist etwas, von dem andere sich mal etwas abschauen könnten.

An meiner Stadt mag ich nicht: Wie ungleich die Lebensverhältnisse der Bochumer*innen sind. Gerade im Wahlkampf sehe ich es jeden Tag.

Das mache ich gern in meiner Freizeit: Laufen gehen – ich hoffe, mein Knie macht dieses Jahr einen Halbmarathon mit.

Ich bin Expert*in für: Rezepte von Ottolenghi, Reisetipps für Apulien und politisch: Ich liebe Gespräche über Details der Migrationspolitik (dazu kommt es in der aufgeladenen Debatte leider zu selten)

Das interessiert mich gar nicht: Ich und Naturwissenschaften werden keine Freunde mehr.

Meine Macken: Ich bin ungeduldig. Manchmal hilft es, aber es kann andere in den Wahnsinn treiben.

Weitere Meldungen

skyline