Assistenzhunde in öffentlichen Einrichtungen in Bochum

Die Stadt Bochum möchte den Zugang von Bochumerinnen und Bochumern mit Assistenzhunden in öffentlichen Einrichtungen bekannter machen. Aufkleber der bundesweiten Kampagne "Assistenzhunde willkommen" sollen an städtischen Gebäuden darauf aufmerksam machen. Das Rathaus hat am Montagmittag (26.05.) den Anfang gemacht.

© Stadt Bochum

Bundesweite Kampagne "Assistenzhunde willkommen"

Gesetzlich geregelt ist der Zutritt von Assistenzhunden in öffentliche Gebäude seit dem 1. Juli 2021 durch das Teilhabestärkungs- und Behindertengleichstellungsgesetz. Um für die Regelung noch mehr zu sensibilisieren, hat die Stadt am Montag (26.5.) mehrere Aufkleber der bundesweiten Kampagne "Assistenzhunde willkommen" am Eingang des Rathauses angebracht. Initiiert wurde die Kampagne durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Verein "Pfotenpiloten".

"Durch die Anbringung des Logos der Kampagne wollen wir jetzt den Startschuss legen und dann aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren über die Zutrittsrechte. Wir müssen da weitermachen und es ist auch unsere Aufgabe für Inklusion in Bochum, Barrieren abzubauen und Teilhabe zu ermöglichen. Das Mitführen von Assistenzhunden ist da ein Baustein. - Sylvia Prenzel vom Referat für Gleichstellung, Familie und Inklusion der Stadt Bochum.

Auch in die Bochumer Stadtgesellschaft hinein soll die Kampagne wirken. Nicht nur blinde Menschen haben oft einen Assistenzhund. Auch auf andere Menschen, zum Beispiel mit chronischen Schmerzen, kann das zutreffen.

Aufkleber der Kampagne "Assistenzhunde willkommen" am Eingang des Bochumer Rathauses. © Radio Bochum / Juri Niephaus
Aufkleber der Kampagne "Assistenzhunde willkommen" am Eingang des Bochumer Rathauses.
© Radio Bochum / Juri Niephaus

Mehr Sensibilität in Bochum

Viele Menschen wissen oft nichts von der Regelung. Nicht selten wird Menschen in Begleitung von Assistenzhunden deshalb der Zutritt zu diesen öffentlichen Orten und auch in Transportmitteln verweigert, so die Stadt. Das erlebt auch Denis Mohr vom Blinden- und Sehbehindertenverein Bochum. Er wünscht sich generell mehr Umsicht im Umgang mit Assistenzhunden.

Wenn der Hund am Arbeiten ist, das erkennt man daran, dass er gekennzeichnet ist, dann bitte nicht anfassen oder ablenken, damit dieser Mund seinen Job machen kann. Es ist eher eine sehr, sehr schwierige Aufgabe für ihn, sich hundertprozentig auf das zu konzentrieren, was er gerade tun soll. - Denis Mohr vom Blinden- und Sehbehindertenverein Bochum.

Mohr erlebt gerade in Lebensmittelgeschäften, dass seinem Assistenzhund der Zutritt verwehrt wird. Viele Besitzerinnen und Besitzer in den Geschäften würden Angst haben vor Kontrollen des Gesundheitsamtes. Deshalb begrüßen er und sein Verein die Kampagne in Bochum und erhoffen sich, dass die Menschen mehr für das Zutrittsrecht von Assistenzhunden sensibilisiert werden.

Denis Mohr vom Blinden- und Sehbehindertenverein Bochum im Bürgerbüro im Rathaus in Bochum.© Radio Bochum / Juri Niephaus
Denis Mohr vom Blinden- und Sehbehindertenverein Bochum im Bürgerbüro im Rathaus in Bochum.
© Radio Bochum / Juri Niephaus

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