Bochum: Aktionstag "Grün statt Grau"

Dachbegrünung muss nicht teuer sein. Und ihr braucht auch nicht unbedingt Profis, die euch beim Anlegen helfen. Vieles könnt ihr auch ganz alleine machen. Wie das geht, erfahrt ihr beim Aktionstag "Grün statt Grau" vor dem Rathaus Bochum. Oder auch hier.

© Stadt Bochum

Mehr Dachgrün für Bochum

Wenn ihr eure Dächer oder Garagen begrünen wollt, braucht ihr nicht unbedingt die Hilfe von Profis. Direkt vor dem Bochumer Rathaus könnt ihr euch heute Nachmittag darüber informieren, wie einfach das ist. Der wichtigste Tipp zuerst: Wenn ihr jetzt die Pflanzen setzt, dann sind eure Dächer im Frühjahr schon richtig grün. Noch viel mehr Tipps gibt es heute zwischen 14 und 18 Uhr von Experten der Stadt und der Verbraucherzentrale – beim Aktionstag "Grün statt Grau".

Viele kleine Dächer in Bochum sind geeignet

Um für Kühle unterm Dach und für ein Bienenparadies oben drauf zu sorgen, sind die meisten Flachdächer von Garagen, Carports, Mülltonnenboxen oder Gartenhäuschen gut geeignet. Überschreitet die Dachneigung 10 Grad, ist normalerweise eine sogenannte Schubsicherung nötig, die das Abrutschen der Begrünung verhindert. Bei einem rutschsicheren und wurzelfesten Dachmaterial kann man darauf bei kleinen Flächen und nach individueller Abwägung auch verzichten. Wichtig aber in jedem Fall ist die Prüfung der Statik: Das Dach sollte die zusätzliche Last tragen können. Eine extensive Dachbegrünung wiegt im nassen Zustand zwischen 80 und 180 kg pro Quadratmeter – das entspricht in etwa einem herkömmlichen Kiesbelag.

Substrat und Pflanzen als wichtigste Materialien für grüne Dächer in Bochum

Wenn ihr es ganz unkompliziert halten möchtet, könnt ihr auf eurem Dach eine Schicht Pflanzsubstrat aufbringen und dort trockenheitsverträgliche Pflanzen setzen – fertig. Man verwendet dafür sogenanntes Einschichtsubtrat, mindestens acht Zentimeter Je nach Beschaffenheit des Dachs ist es wichtig, noch eine Wurzelschutzfolie als unterste Lage aufzubringen, um ein Einwachsen von Wurzeln in die Dachhaut zu verhindern. Zusätzlich kann man auch ein Vlies als leichten Wasserspeicher und als Schutz der Dachhaut auf der Folie anbringen. Die Materialien sind im gut sortierten Bau- oder Gartenhandel sowie online erhältlich. Es gibt auch vorgefertigte Pakete mit allem, was ihr braucht, inklusive Pflanzen zu kaufen.

Wasserablauf frei- und Regen zurückhalten:

Eine Kiesfangleiste am Rand des Dachs erfüllt den Zweck, dass die Begrünung nicht weggespült oder -geweht wird. Etwas Kies zwischen Substrat und dem Dachabfluss hilft, diesen frei von organischem Material zu halten. Gegebenenfalls kann man den Kies auch auf dem gesamten Dachrand als Trennung zur Umgebung aufbringen. Damit die Pflanzen in trockenen Phasen etwas besser mit Wasser versorgt werden und Regen verzögert abläuft, ist der Aufbau um eine weitere Vliesschicht unter dem Pflanzsubstrat mit sogenannten Dränelementen erweiterbar. Diese bestehen aus unterschiedlichen Materialien und erinnern in ihrer Form an Eierkartons. Setzt man Dränelemente ein, verwendet man ein dafür ausgelegtes Mehrschichtsubstrat.  

Keine Scheu vorm Experimentieren in Bochum

Es gibt viele Möglichkeiten, das Dach zu bepflanzen. Möchte man schnell einen dichten grünen Teppich erzeugen, bieten sich vorgefertigte, bepflanzte Matten mit niedrigen Arten zum Ausrollen auf dem Substrat an, ähnlich wie ein Rollrasen. Wer die Pflanzen lieber selbst auswählt, setzt besser fertige kleine Stauden ein oder verwendet Samenmischungen. Dabei kann man auf heimische und insektenfreundliche Arten oder farbenfrohe Dauerblüher achten, um etwas für die Artenvielfalt und das Auge zu tun. Sogar genügsame Kräuter wie Majoran, Thymian oder Schnittlauch wachsen auf dem Dach. Geld sparen kann man etwa mit abgetrennten Sprossen von Sedumpflanzen. Mit genügend Wasser und etwas Zeit wachsen sie im Substrat an und breiten sich flächendeckend aus.  

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