Bochum: Prozess um "Cold Case" von 1996 beginnt

Mit einem schweigenden Angeklagten hat Donnerstag (05.06.) das Verfahren um einen Mordfall aus dem Jahr 1996 in Wattenscheid begonnen.

© Svenja Hanusch / FUNKE Foto Services

Erste Zeugen

Der Angeklagte soll im März 1996 einen 55 Jahre alten Mann in Wattenscheid, der gerade eine Gaststätte verlassen hatte, hinterrücks erstochen haben. Er war vor knapp drei Jahren anhand von DNA-Spuren in England ausfindig gemacht worden. Im Januar dieses Jahres war er dann nach Deutschland ausgeliefert worden. Die ersten Zeugen vor dem Landgericht waren die Polizisten, die damals als erste am Tatort waren. Fast alle hatten Schwierigkeiten, sich zu erinnern. Der Einsatzleiter war überzeugt, es habe in der Nacht damals geschneit, ein Bericht besagt aber, es sei trocken gewesen. In weiteren Erinnerungen ist präsent, wie sie keinen Puls fühlen konnten, Zeugen befragt haben oder das Tatmesser in einer Mülltonne gefunden haben.

DNA von einer Frau

Eine weitere Schwierigkeit ist die DNA-Spur, anhand derer der Angeklagte am Ende in England ausfindig gemacht worden war. Denn nach Aussage der Verteidigung soll der Großteil der DNA von einer Frau stammen. Laut der Staatsanwaltschaft gab es auch keinen ersichtlichen Grund für die Bluttat.

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