Bochum: Urteil für Säure-Anschlag
Veröffentlicht: Montag, 14.04.2025 10:20
Ende Juni 2024 gab es in Bochum einen Säure-Anschlag auf ein Café am Schauspielhaus. Dabei gab es 11 Verletzte. Jetzt wurde am Landgericht das Urteil gesprochen.

Finales Urteil Säure-Anschlag
Vier Jahre Haft wegen Beihilfe zur vorsätzlichen schweren Körperverletzung - so lautete am Montag (14.04.) das Urteil für den Gehilfen beim Säureattentat vom Juni 2024. Dabei hatte ein 43-jähriger Mann Schwefelsäure über die Gäste des Cafés am Schauspielhaus geschüttet und dabei 11 Menschen verletzt. Der Attentäter selbst hatte sich bereits im Oktober 2024 in Untersuchungshaft erhängt. Vor Gericht stand jetzt der Mann, der ihn am 30. Juni gefahren hat, laut Urteil in vollem Wissen darüber, was der Attentäter vorhatte.
Sollte nur ein "Denkzettel" sein
Der Gehilfe hatte selber vorher aus Rocker-Kreisen den Auftrag für das Attentat auf den Café-Besitzer erhalten, diesen aber abgelehnt. Er fuhr den Täter jedoch am Tag des Attentats zu dem Bochumer Café. Ursprünglich war der Gehilfe wegen Beihilfe zu versuchtem Mord angeklagt, die Staatsanwaltschaft forderte noch am Montagvormittag (14.04.) sieben Jahre Haft. Allerdings sollte es sich bei dem Anschlag laut Urteil um einen "Denkzettel" handeln, also niemand getötet werden.
Angriff mit Schwefelsäure
Der Angriff hatte eigentlich dem Café-Besitzer gegolten, der früher einmal in einem Drogendelikt mit den Rockern verwickelt war, wie der Verurteilte selbst zugab. Der Café-Besitzer war aber an dem Sonntag im Juni gar nicht vor Ort, stattdessen schüttete der Täter die Säure von hinten auf einen damals 30-jährigen Studenten, der dem Café-Besitzer ähnelte, und der beim Urteilsspruch dem Angeklagten gegenübersaß. Er wurde seit dem Anschlag fünfmal operiert und durchlief verschiedene Behandlungen. Neben den physischen Schäden ist auch seine Psyche angeschlagen. Er leide unter anderem unter Albträumen und Angst, unter Leute zu gehen. Andere Betroffene trugen ebenfalls Narben davon, jedoch nicht in diesem Ausmaß.