DRK zieht Altkleidercontainer aus Bochum zurück

Wegen zu hoher Kosten und zu wenig Erlösen wird es zukünftig keine Altkleidercontainer des Deutschen Roten Kreuzes mehr in Bochum geben.

© André Hirtz/FUNKE Foto Services

Zu hohe Kosten, zu wenig Ertrag

Der DRK-Kreisverband Wattenscheid e.V. zieht sich aus der öffentlichen Altkleidersammlung im Stadtgebiet Bochum zurück. Die im Frühjahr 2024 geschlossene Vereinbarung mit der Stadt Bochum zur Aufstellung von Kleidercontainern auf öffentlichen Flächen wurde nun seitens des DRK gekündigt.

Hintergrund sind hohe Reinigungskosten, geringer Erlös und ein hoher organisatorischer Aufwand. Pro Container-Standort fielen jährlich über 1.260 Euro Reinigungskosten an, die vom Verband selbst zu tragen waren – bei gleichzeitig stark gesunkenen Einnahmen durch die Altkleiderverwertung. Die Stadt hatte dem DRK acht Standplätze im gesamten Stadtgebiet zugewiesen und die Sondernutzungsgebühren erlassen. „Das ist für uns wirtschaftlich nicht tragbar“, erklärt DRK-Präsident Thorsten Junker. Zusätzlich zu den Reinigungskosten kommen Personal- und Transportaufwand sowie ein hoher Anteil unbrauchbarer oder stark verschmutzter Spenden hinzu. In vielen Containern landeten laut Junker sogar benutzte Windeln, Essensreste oder stark beschädigte Kleidung – Materialien, die entsorgt werden müssen und die Arbeit der Ehrenamtlichen erschweren. Die Nachfrage in der DRK-Kleiderkammer an der Sommerdellenstraße 26 in Wattenscheid bleibt allerdings hoch. Gut erhaltene Kleidung kann dort weiterhin direkt abgegeben oder in die DRK-eigenen Container auf dem Gelände eingeworfen werden. Sämtliche Erlöse der Kleiderspenden fließen in soziale Projekte vor Ort – der Wegfall der öffentlichen Container bedeutet für das DRK daher auch ein finanzielles Defizit.

Plätze werden neu vergeben

Die Stadt Bochum will die Flächen in Zukunft auch für Altkleidercontainer gebrauchen. Eine Ausschreibung für die Flächen wird durch das Tiefbauamt der Stadt durchgeführt.

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