Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Bochum öffnet Anfang März
Veröffentlicht: Mittwoch, 12.02.2025 08:55
In Bochum öffnet eine zweite Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete an der Rensingstraße 15 in Riemke. Dafür wurde ein ehemaliges Verwaltungsgebäude komplett umgebaut. Im Umkehrschluss ist die Stadt Bochum zu weniger dauerhaften Unterbringungen verpflichtet.

Neue Erstaufnahmeeinrichtung in Bochum öffnet Anfang März
Anfang März nimmt die neue Erstaufnahmeeinrichtung an der Rensingstraße in Riemke vorübergehend Geflüchtete auf. Nach fünf Monaten sind die Bauarbeiten im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Thelen-Gruppe fast abgeschlossen. Ab März sollen dann Geflüchtete dort untergebracht werden, die erst im nächsten Schritt auf kommunale Einrichtungen in NRW verteilt werden. Im Schnitt bleiben die Geflüchteten bis dahin 14 Tage in der Einrichtung. Zunächst sollen 250 Menschen dort unterkommen. Theoretisch ist Platz für 750 Personen, diese Kapazität werde aber voraussichtlich nie ausgeschöpft sein, so Theresa Dietrich, Dezernentin der Bezirksregierung Arnsberg.
Neubau der Unterkunft fast abgeschlossen
Im Gebäude werden aktuell auf drei Stockwerken die letzten Schlafzimmer mit jeweils zwei bis acht Betten sowie die medizinische Versorgungsstation für ärztliche Untersuchungen gebaut. Es gibt einen großen Freizeitbereich mit Tischkickern, Sportgeräten und einem Spielbereich für Kinder. Ein breites Angebot sei wichtig, um den Geflüchteten Ablenkung zu ermöglichen. In Seminarräumen erhalten sie außerdem ersten Deutschunterricht – das sei von vielen gewünscht, weiß Shekov Abdulkadr, Betreuungsleiter der Einrichtung, aus Erfahrung.
Wenn jemand zwei Wochen lang nur in der Ecke sitzt, kommt er noch auf komische Ideen. Wichtig ist, dass wir Struktur geben und uns gemeinsam auf die Zukunft konzentrieren. – Shekov Abdulkadr, Betreuungsleiter European Homecare
Um die Geflüchteten kümmern sich sozialpädagogische Mitarbeitende des Privatunternehmens European Homecare und ein Sicherheitsdienst. Langfristig sollen jeweils zehn Sozialarbeitende und Sicherheitsleute in der Früh- und Spätschicht anwesend sein.
Stadt Bochum muss weniger Geflüchtete dauerhaft aufnehmen
Da die Stadt Bochum nun eine zweite Erstaufnahmeeinrichtung hat – eine weitere gibt es seit 2017 am Gersteinring –, verringert sich die Zahl der Geflüchteten, die sie dauerhaft aufnehmen muss, um genau diese 750 Plätze. Damit sind es statt 4.500 etwa 3.750 Menschen, die Bochum ab März dauerhaft aufnehmen muss.