Falscher Arzt in Bochum verurteilt – Milde Strafe trotz gefährlicher Behandlungen

Ein Mann, der sich jahrelang als Arzt ausgab – obwohl er sein Medizinstudium abbrach – wurde vor dem Landgericht Bochum verurteilt.

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Medizin-Studium abgebrochen, dennoch als Arzt praktiziert

Bochum – Ein 39-jähriger Mann wurde vom Landgericht Bochum verurteilt, nachdem er sich über Jahre hinweg als Arzt ausgegeben und sogar Behandlungen durchgeführt hatte. Besonders brisant: In einem Fall verabreichte er einem Patienten einen laut Gericht „unkalkulierbaren Medikamenten-Cocktail“.

Der Mann hatte einst Medizin studiert, musste das Studium jedoch abbrechen. Stattdessen arbeitete er als Pfleger in einem Bochumer Krankenhaus. Trotz fehlender Qualifikation behandelte er Bekannte und Freunde, ohne dass diese ahnten, dass er kein echter Arzt war.

Psychologisches Gutachten: Narzisstische Störung als Ursache

Ein Gutachten attestierte dem Mann eine narzisstische Störung. Er habe nicht akzeptieren können, dass er sein Studium nicht beenden konnte, und habe daher die Täuschung aufrechterhalten. Er widersprach nicht, wenn ihn Menschen als Arzt bezeichneten.

Gericht verhängt milde Geldstrafe

Da dem falschen Arzt keine gravierenden gesundheitlichen Schäden nachgewiesen werden konnten, blieb das Urteil überraschend milde: Das Gericht verhängte lediglich eine Geldstrafe in Höhe von 3.900 Euro.

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