Handwerk in Bochum: Annalena Baerbock zu Besuch bei Kreishandwerkerschaft Ruhr
Veröffentlicht: Dienstag, 30.07.2024 07:34
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock war zu Besuch in Bochum: Bei der Kreishandwerkerschaft Ruhr in Bochum-Weitmar hat sich die Ministerin über den Stand der Dinge im Handwerk informiert. Von Azubis hat sich die Ministerin zeigen lassen, wie ein Nachttisch gebaut wird.

Annalena Baerbock bei Sommerreise auch in Bochum
Im Rahmen ihrer aktuellen Deutschlandreise hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock einen Stopp in Bochum-Weitmar eingelegt, um im Gebäude der Kreishandwerkerschaft Ruhr mit Vertreterinnen und Vertretern des Handwerks im Ruhrgebiet über den Fachkräftemangel zu sprechen. Bei einer Führung durch die Werkshalle hat sich die Ministerin außerdem von Auszubildenden zeigen lassen, wie ein Nachttisch gebaut wird. Im anschließenden Pressestatement betonte Baerbock, wie wichtig Menschen sind, die in handwerklichen Berufen arbeiten und wie wichtig es ist, den Fachkräftemangel im Handwerk anzugehen:
"Jeder möchte morgens gerne weiter Brötchen kaufen. Und, dass bei uns zuhause, wenn der Wasserhahn tropft, der Handwerker nicht in zwei Monaten, sondern in den nächsten Tagen kommt" - Bundesaußenministerin Annalena Baerbock
Ein Mittel zur Bewältigung des Fachkräftemangels stellt für die Ampelregierung das "Fachkräfteeinwanderungsgesetz" dar. Mit dem Gesetz sollen es Fachkräfte aus dem Ausland einfacher haben, in Deutschland zu arbeiten. Auch darüber wurde beim Treffen zwischen der Ministerin Annalena Baerbock, und den Vertreterinnen und Vertretern des Handwerks im Ruhrgebiet gesprochen.
Höhere Ausbildungsvergütung bei Handwerker-Azubis?
Auszubildende im Handwerk verdienen im ersten Lehrjahr im Schnitt 790 Euro - 400 Euro weniger als ihre Azubikollegen in der Pflege. Damit verdienen Auszubildende im Handwerk, von allen Auszubildenden am wenigsten. Das lässt sich den Zahlen des Landesbetriebs Information und Technik NRW entnehmen. Michael Mauer aus dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft Ruhr fordert, die geringe Vergütung während der handwerklichen Ausbildung im Verhältnis zu dem Geld zu sehen, das sich nach einer handwerklichen Ausbildung verdienen lässt:
"Lehrlinge kosten dem Unternehmen Geld. Sie machen viel kaputt, sie sind noch nicht einsetzbar, darum verdient der Lehrling relativ wenig. Aber wenn er dann soweit ist, dann kann er mit 24 heiraten, kann Kinder in die Welt setzen und verdient mit 30 soviel, dass er sich ein Häuschen bauen kann." - Michael Mauer, aus dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft Ruhr
Aus Sicht der Kreishandwerkerschaft Ruhr ist eine Ausbildung im Handwerk auch trotz der geringen Vergütung während der Ausbildung attraktiv: Aspekte des Ausbildungsalltags, wie Teamarbeit, Abwechslung und täglich neue Herausforderungen seien mit Geld nicht aufzuwiegen, so die Kreishandwerkerschaft Ruhr.