Hendrik Bollmann, SPD
Veröffentlicht: Freitag, 14.02.2025 11:21
Die Direktkandidaten der Bundestagswahl 2025. Hendrik Bollmann tritt im Wahlkreis Herne/ Bochum II an.

Das ist der thematische Fragen-Block:
Wofür wollen sie im Bundestag für Bochum kämpfen?
Städte wie Herne und Bochum brauchen eine Altschuldenlösung und verbesserte Kommunalfinanzen, damit sie beispielsweise bei Themen wie Kita-Ausbau, Schuldmodernisierung und der Verbesserung des Lebensumfelds der Menschen vorankommen. Für die Menschen darf es kein weiteres Absenken des Rentenniveaus geben und sie müssen sich darauf verlassen nach 45 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen zu können. Außerdem brauchen viele Menschen mit niedrigem Einkommen eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel. Die Unterstützung der Stadt bei Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze hat ebenfalls Priorität.
Wie kann die Wirtschaft wieder ans Laufen gebracht werden?
Unter anderem durch drei Punkte: 1. Wir brauchen mehr Investitionen in den Standort Deutschland. Deswegen wollen wir einen Made-in-Germany-Bonus, durch den Unternehmen 10% ihrer Investitionskosten zurückerhalten. Das ist besser als eine Unternehmenssteuersenkung mit der Gießkanne. 2. Senkung der Stromkosten durch eine Deckelung der Netzentgelte. Das entlastet Wirtschaft und Privathaushalte. Darüber hinaus muss der Kreis der Unternehmen mit besonders großem Energiebedarf und die weitergehende Unterstützung erhält, erweitert werden muss. 3. Wir wollen einen Deutschlandfonds, mit dem privates und staatliches Kapital die notwendigen Investitionen in Stromnetze, Straßen, Brücken, Glasfaserausbau und Schulen tätigen. Das ist die Grundlage für eine starke Wirtschaft.
· Wie sollen Menschen mit geringerem Einkommen entlastet werden?
· Einerseits durch eine Einkommenssteuerreform, die kleine und mittlere Einkommen entlastet. Andererseits durch eine Mehrwertsteuersenkung für Lebensmittel. Diese machen nämlich einen Großteil des Warenkorbs vieler Menschen mit kleinem Einkommen aus. Außerdem mit einer Kindergrundsicherung, die Familien mit wenig Einkommen trotz harter Arbeit entlastet.
Machen sie sich Sorgen um die Demokratie?
Ja. Aufgabe der Politik in der nächsten Legislatur wird es sein, das Vertrauen der Menschen in die Handlungsfähigkeit der Politik angesichts der Herausforderungen unserer Zeit zu stärken. Bei großen, polarisierenden Themen wie der Migration müssen wir aus den polarisierten Klein-Klein-Debatten herauskommen. Wir müssen, ob als SPD oder sogar überparteilich eine Gesamtstrategie der Bevölkerung vorlegen, die Fragen der Kontrolle und Sicherheit genauso umfasst wie die Organisation eines guten Zusammenlebens vor Ort und mehr Chancen als Hürden für diejenigen, die hier neu sind, umfasst. Eine solche Gesamtstrategie gibt Orientierung und schafft Vertrauen in der Bevölkerung. Sie ist damit Schutz vor Populismus und Extremismus.
Welche Rolle spielt der Klimaschutz für sie?
Der Klimaschutz ist eine der zentralen Aufgaben in den kommenden Jahrzehnten. Wir müssen aber dafür sorgen, dass Klimaschutz mehrheitsfähig ist und insbesondere von Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen nicht als Bedrohung wahrgenommen wird.
Wie sieht für sie bezahlbare und sichere Energieversorgung aus?
Wir brauchen dafür den Ausbau der regenerativen Energien in Verbindung mit einem modernen Stromnetz und Speicherkapazitäten. Dazu brauchen wir Gaskraftwerke für die Grundlast der Industrie, die später auch für Wasserstoff nutzbar sind. Wichtig vor allem: Wir brauchen einen parteiübergreifenden Konsens, der für die kommenden Jahrzehnte Planungssicherheit bei der Energieversorgung gibt.
Wie stellen Sie sich Bochum in 5 Jahren vor?
Eine Stadt, die dank der Unterstützung des Bundes von ihren finanziellen Sorgen entledigt ist und dadurch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in allen Stadtbezirken weiterentwickeln konnte: Vom Kunstrasenplatz, über sanierte Sporthallen und Schulen, von der Kita nebenan bis zum stolperfreien Gehweg.
Das ist der persönliche Fragen-Block:
Mein Name & wie mich meine Eltern fast genannt hätten: Ich weiß nur, dass meine Eltern nicht viel verändert hätten, wenn ich ein Mädchen geworden wäre: Henrike wäre dann wohl geworden.
So alt bin ich: 42 Jahre
Bevor ich Politiker*in wurde, war ich (oder bin ich immer noch): Ich bin Lehrer am Emschertal Berufskolleg in Herne.
Mein Stadtteil in Bochum: Ich bin in den Stadtbezirken Nord und Ost sehr gerne. Joggen im Gysenberg zwischen Herne-Constantin und Bochum-Hiltrop oder am Ümminger See. Zukunft und Aufbruch atmen auf Mark 51*7.
An meiner Stadt mag ich: Ich mag an der Stadt Bochum, dass hier vorgemacht worden ist, wie man mit Veränderungen und Krisen umgeht. Nach dem endgültigen Weggang von Opel krempelte man die Ärmel hoch und entwickelte Mark 51*7. Dort entstehen heute erneute viele Arbeitsplätze für alle Qualifikationen.
An meiner Stadt mag ich nicht: Ich mag Bochum und Herne mit all ihren Stärken und Schwächen.
Das mache ich gern in meiner Freizeit: Den VfL in der Ostkurve (Dauerkarte) anfeuern. Ich gehe gerne joggen und in meinen Kleingarten.
Ich bin Expert*in für: Das Thema Bildung und Schule. Die Kommunalfinanzen insbesondere im Ruhrgebiet. Als Kommunalpolitiker ist mir außerdem das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern wichtig. Das will ich beibehalten.
Das interessiert mich gar nicht: Klatsch und Tratsch in der Regenbogenpresse.
Meine Macken: Ich mag Currywurst-Pommes-Majo zu gerne.