Rat Bochum: Lachgas, neue Sporthalle und Sozialdezernent

Der Stadtrat hat sich am Donnerstag (10.07.) zum letzten Mal vor den Sommerferien getroffen. Die wichtigsten Entscheidungen findet ihr hier.

© Radio Bochum

Neuer Sozialdezernent gewählt

Der Rat hat Jens Vieting zum neuen Dezernenten für Jugend, Soziales, Arbeit und Gesundheit gewählt. Vieting war bislang Leiter des Amts für Soziales und tritt die Nachfolge von Britta Anger an, die nach 16 Jahren in den Ruhestand gegangen ist. Bereits im vergangenen Jahr sollte das Amt mit Roland Fischer-Dahl von den Grünen besetzt werden, dessen Wahl jedoch von der Bezirksregierung Arnsberg abgelehnt wurde. Auch Vietings Wahl muss noch von der Bezirksregierung bestätigt werden. Als Sozialdezernent wird Vieting künftig unter anderem für Integration, Armutsbekämpfung und Seniorenarbeit zuständig sein.

Maßnahmen nach Problemen an Wattenscheider KiTa

Auch die wiederholten Vorfälle an der KiTa Höntroper Straße in Wattenscheid waren Thema. Immer wieder hatte es Probleme mit einer benachbarten Sonderunterkunft gegeben, unter anderem lief ein nackter Mann über das Kitagelände. Radio Bochum berichtete. Als Reaktion beschloss der Rat, dass die Unterkunft künftig nur noch Geflüchteten und nicht mehr Suchterkrankten, psychisch erkrankten Personen oder Ex-Straf­tätern zur Verfügung stehen soll. Der Antrag dazu wurde fraktionsübergreifend von CDU, SPD, Grünen, FDP und Freien Bürgern eingebracht. Zusätzlich soll geprüft werden, ob es in Wattenscheid weiteren Bedarf für einen zusätzlichen Kitastandort gibt, da die Kita eigentlich nur als Übergangslösung gedacht war.

Neue Dreifachturnhalle für Bochum Gerthe

Ein weiteres wichtiges Thema war der Bau einer neuen Dreifachturnhalle im Stadtteil Gerthe. Die Halle soll am Schulzentrum Nord entstehen und dem Mangel an Sportanlagen im Bochumer Norden entgegenwirken. Geplant sind zudem einige Stellflächen und Grünanlagen rund um das Gebäude.

Neugestaltung der Viktoriastraße

In Bochum wird die Viktoriastraße zwischen Willy-Brandt-Platz und Husemannplatz komplett umgestaltet. Dazu hat der Stadtrat gestern die Pläne beschlossen. Ziel ist es, das neue Haus des Wissens besser anzubinden, den Radverkehr zu fördern und die Innenstadt grüner und klimaresilienter zu machen. Die Straße wird zur Einbahnstraße mit Tempo 20, bekommt neue Pflastersteine, mehr Grün, barrierefreie Wege und Sitzgelegenheiten. Außerdem wird sie Teil des „Radkreuzes Bochum“. Die Bauarbeiten starten Ende 2026 und sollen bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Kostenpunkt: rund 5,25 Millionen Euro.

Sprachförderung für KiTa-Kinder

In Bochum soll es ab dem Kita-Jahr 2025/2026 ein Programm zur frühkindlichen Förderung gestartet. Es soll verstärkte Sprachförderung in städtischen Kitas, Kooperationen mit Logopädinnen und Sprechtrainerinnen, mehr Bewegungsangebote mit ergotherapeutischer Unterstützung sowie heilpädagogische Maßnahmen umfassen. Zudem wird das Sportgutschein-Programm ab dem Schuljahr 2025/2026 auf alle Grundschulklassen (1 bis 4) ausgeweitet. Ab 2027 werden außerdem sechs Stellen für Familienhebammen geschaffen.

Kein Lachgas für Minderjährige

In Bochum ist der Verkauf von Kohlenstoffmonoxid und Lachgas an Minderjährige künftig verboten. Das hat der Stadtrat beschlossen. Verkaufsstellen müssen künftig – ähnlich wie beim Verkauf von hochprozentigem Alkohol – das Alter der Kundinnen und Kunden kontrollieren und sicherstellen, dass sie mindestens 18 Jahre alt sind. Bei Verstößen droht ein Bußgeld von 1.000 Euro.

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