Ruhrgütebericht 2024 vorgestellt: Auch Temperaturen in Bochum gestiegen
Veröffentlicht: Mittwoch, 01.10.2025 08:51
Am Dienstag (30.09.) wurde der Ruhrgütebericht vorgestellt. Die Wasserqualität der Ruhr hat sich verbessert, doch steigende Temperaturen und Arzneimittelrückstände bleiben Herausforderungen.

Verbesserungen bei der Wasserqualität
Die Wasserqualität der Ruhr hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Das geht aus dem neuen Ruhrgütebericht 2024 hervor, der vom Ruhrverband und der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr vorgestellt wurde. Besonders erfreulich ist die Reduktion von Nährstoffüberschüssen, die durch den Ausbau und die Optimierung zahlreicher Kläranlagen entlang der Ruhr erreicht wurde. Dennoch gibt es weiterhin Herausforderungen, insbesondere bei Arzneimittelrückständen und der steigenden Wassertemperatur.
Augenmerk auf Arzneimittelrückstände
Die optimierten Kläranlagen tragen maßgeblich zur Verbesserung der Wasserqualität bei. Eine neue Filterstufe, die derzeit schrittweise eingeführt wird, kann im Durchschnitt 80 % der Arzneimittelrückstände und anderer organischer Spurenstoffe aus dem Wasser entfernen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Diclofenac, einem Hauptbestandteil vieler Schmerz- und Sportgele. Diese Rückstände gelangen häufig durch das Abwaschen der Gele ins Abwasser und schließlich in die Ruhr. Obwohl diese Stoffe für Menschen ungefährlich sind, stellen sie eine Gefahr für Fische dar. Der Ruhrverband appelliert daher an die Menschen in der Region, Schmerzgele nicht im Waschbecken abzuwaschen, sondern mit Papiertüchern zu entfernen und diese im Restmüll zu entsorgen.
Wasserstemperatur im Durchschnitt gestiegen
Ein weiteres zentrales Thema des Ruhrgüteberichts ist die steigende Wassertemperatur der Ruhr. Seit 1985 ist die Durchschnittstemperatur des Flusses um 1,9 Grad gestiegen. Diese Entwicklung wird auf den Klimawandel zurückgeführt, der auch zu häufigeren Trocken- und Hochwasserperioden führt. Diese extremen Wetterereignisse belasten das Ökosystem der Ruhr erheblich.
Die steigenden Temperaturen haben bereits sichtbare Auswirkungen auf die Artenvielfalt: Die Zahl der kälteliebenden Fischarten ist stark zurückgegangen, während sich invasive, wärmeliebende Arten zunehmend ausbreiten und die heimische Artenvielfalt bedrohen. Langfristige Konsequenzen dieser Veränderungen sind laut dem Bericht noch schwer abzuschätzen.