Serdar Yüksel, SPD

Die Direktkandidaten der Bundestagswahl 2025. Serdar Yüksel tritt im Wahlkreis 139 Bochum I an.

© Uwe Ernst / FUNKE Foto Service

Das ist der thematische Fragen-Block:

Wofür wollen sie im Bundestag für Bochum kämpfen?

Bochum muss Industriestandort bleiben. Derzeit stehen so viele Arbeitsplätze auf dem Spiel und Familien bangen um ihre Zukunft. Für mich ist klar: Wir müssen um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen. Während die CDU den Industriestandort Deutschland innerlich beerdigt hat, stehen wir weiter hinter den Kolleginnen und Kollegen und werden Strategien für die Zukunft der Industrie in Deutschland erarbeiten.  

Wie kann die Wirtschaft wieder ans Laufen gebracht werden?

Mit dem Made-In-Germany-Bonus werden wir einen echten Booster für die Wirtschaft auf den Weg bringen. Statt auf oft zu komplizierte Förderprogramme setzen wir dabei etwa auf direkte Steuererleichterungen für Zukunftsinvestitionen. Jede Betriebs- bzw. Unternehmensinvestition in Maschinen und Geräte soll mit 10 Prozent der Anschaffungssumme direkt und unkompliziert über eine Steuererstattung gefördert werden.

Wie sollen Menschen mit geringerem Einkommen entlastet werden?

Wir werden Menschen mit geringem Einkommen genauso entlasten wie viele andere Leistungsträger in unserer Gesellschaft. Wir werden dafür sorgen, dass 95 Prozent der Steuerzahlenden mehr Netto vom Brutto bekommen. Wir erhöhen den Mindestlohn auf 15 Euro. Wir stehen zur Mitpreisbremse, wollen den Mehrwertsteuersatz für Grundnahrungsmittel von 7 auf 5 Prozent senken und streichen etwa Kita-Gebühren, um junge Familien zu fördern.

Machen sie sich Sorgen um die Demokratie?

Der Schulterschluss von CDU/CSU und AfD im Bundestag kurz vor den Wahlen war ein geschichtsträchtiger Tabubruch. Unsere frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Partei dafür zurecht kritisiert. Wenn Konservative und Rechtsradikale in Deutschland aufeinander zugehen, hat dies schon einmal zur größten Katastrophe unserer Zeit geführt. Auch deswegen ist die Wahl am 23. Februar eine ganz entscheidende. Insofern mache ich mir natürlich Sorgen um die Demokratie. Aber die Bürgerinnen und Bürger haben es in der Hand, für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu stimmen.

Welche Rolle spielt der Klimaschutz für sie?

Der Klimawandel macht nicht an nationalen Grenzen halt. Wir brauchen weltweit solidarische Initiativen für Klimaanpassung, denn es sind die ärmsten Staaten, die häufig am heftigsten betroffen und am wenigsten vorbereitet sind. Wir wollen das Pariser Klimaabkommen umsetzen und unseren fairen Anteil an der internationalen Klimafinanzierung bereitstellen. In der Industrie wollen wir Wachstum und Umweltschutz gemeinsam denken – und nicht gegeneinander ausspielen.

Wie sieht für sie bezahlbare und sichere Energieversorgung aus?

Strom und Gas müssen bezahlbar sein. Wir deckeln die Netzentgelte, um die Stromkosten für Verbraucher*innen und Unternehmen nachhaltig zu senken. Das gibt Familien und Betrieben mehr finanziellen Spielraum.

Wie stellen Sie sich Bochum in 5 Jahren vor?

Bochum wird auch in fünf Jahren eine Stadt sein, in der wir gut, gerne und sicher leben können. Grundlage dafür ist ein robuster Arbeitsmarkt, der Familien optimistisch in die Zukunft blicken lässt. Dazu schaffen wir weiter neue Arbeitsplätze in Bereichen wie IT und Gesundheit, setzen stark auf die Wissensgesellschaft. Die industriellen Arbeitsplätze werden wir dabei im Kern nicht vernachlässigen, sondern mitdenken.


Das ist der persönliche Fragen-Block:

Mein Name & wie mich meine Eltern fast genannt hätten: Ich glaube, da gab es zu Serdar keine wirkliche Alternative.

So alt bin ich: 51

Bevor ich Politiker*in wurde, war ich (oder bin ich immer noch):

Krankenpfleger – und stehe weiter in gutem Kontakt mit früheren Kolleginnen und Kollegen, die meine vollste Wertschätzung genießen. Ein erfüllender, aber auch ein harter Job.

Mein Stadtteil in Bochum: Wattenscheid.

An meiner Stadt mag ich: Die Mentalität. Wir sind offen, direkt, und halten zusammen, wenn es darauf ankommt.

An meiner Stadt mag ich nicht: Mich regt auf, wenn Menschen sich nicht an die Regeln halten, damit anderen schaden und das auch noch offensichtlich wird. In Bochum denke ich dabei an wilde Müllkippen und Schrottimmobilien. Für diese handgemachten Probleme fehlt mir wir wirklich jedes Verständnis.

Das mache ich gern in meiner Freizeit: Meine Auszeiten gönne ich mir beim Fußball sowie mit Freunden und der Familie. Außerdem engagiere ich mich ehrenamtlich in vielen Vereinen und Verbänden. Also, auch in meiner Freizeit bin ich auf unterschiedlichen Ebenen gerne mit Menschen zusammen.

Ich bin Expert*in für: Politisch: Gesundheits- und Sozialpolitik. Privat: Ikea-Regale aufbauen. Wie ich letztens erst wieder feststellen konnte.

Das interessiert mich gar nicht: Natürlich gibt es Dinge, mit denen ich wenig anfangen kann. Aber ein Grundinteresse ist bei mir immer vorhanden, dafür bin ich zu neugierig – und lasse mich dann auch gerne nach anfänglicher Skepsis begeistern.

Meine Macken: Ungeduld. Das könnten sicher viele in meinem Umfeld bestätigen.

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