Sommerferien in Bochum: Wie gefährlich sind Smartphone, Tablet und Co. ?

In den Sommerferien haben auch Kinder und Jugendliche in Bochum viel Freizeit. Oft wird diese vor diesem Bildschirm verbracht. Warum das nicht ungefährlich ist und was Eltern machen können, erfahrt ihr hier.

© FIUMANA ALESSANDRO - fotolia

Wie viel Bildschirmzeit ist zu viel?

Generell gibt es keine genaue Stundenanzahl. Dr. Jan Dieris-Hirche ist Oberarzt am LWL-Klinikum Bochum und Leiter der Medienambulanz. Er sagt, dass es vor allem darauf ankommt, was sich angeguckt wird und wie sich das Gesehene auf andere Lebensbereiche auswirkt.

Wir schauen, nutzt es jemand zum Beispiel, um der Realität zu entfliehen, nutzt es jemand, um Stress abzubauen und wird es so intensiv diese Nutzung, dass wirklich das reale Leben darunter leidet und dass es sozusagen priorisiert wird, also die Computerspiele oder die Tätigkeiten oder die Streamingdienste, dass die so priorisiert werden, also so mächtig werden im Leben, dass andere wichtige Dinge eben vernachlässigt werden. - Dr. Jan Dieris-Hirche, Oberarzt LWL-Klinik Bochum

Wird zum Beispiel das Spielen mit den Freunden vernachlässigt, um am Handy zu sein oder Videospiele zu spielen, dann besteht Handlungsbedarf. Dr. Jan Dieris-Hirche von der LWL-Klinik Bochum macht auf die Risiken von zu hohen Bildschirmzeiten bei Kindern und Jugendlichen aufmerksam. Im Radio Bochum-Interview hat er uns gesagt, was für Auswirkungen zu viel Zeit vor dem Bildschirm haben kann:

© Radio Bochum

Ferienangebote sind das A und O

Wichtig ist es laut Dr. Dieris-Hirche, dass vor allem jetzt in den Ferien auch "analoge" Angebote wie z. B. ins Schwimmbad gehen oder Fahrradfahren genutzt werden. Auch wenn das Kind da erst mal keine Lust drauf hat. Dadurch lernen Kinder und Jugendliche sehr viele Dinge, die auch entwicklungspsychologisch relevant sind.

Jede Stunde, die Kinder an der Playstation spielen, lernen sie andere Dinge, nicht draußen. Und das ist das A und O auch in den Ferien, ganz klar Alternativangebote zu planen. Selbst wenn man arbeitet,[...] dann wirklich zu sagen, auch wenn das Kind am Anfang nicht begeistert ist, trotzdem dabei zu bleiben oder mit Freunden sich zu verabreden. - Dr. Jan Dieris-Hirche, Oberarzt LWL-Klinik Bochum

Zusammen entscheiden

Insgesamt legt sich der Oberarzt Dr. Dieris-Hirche fest, dass Kinder erst ab der weiterführenden Schule Zugriff auf ein Smartphone haben sollten. Wenn es dann so weit ist, sollten zusammen mit dem Kind klare Regeln zur Nutzung festgelegt werden. Dabei hilft es auch, wenn sich die Eltern selbst auch Regeln setzen. Dr. Jan Dieris-Hirche hat uns gesagt, wie das zum Beispiel ablaufen kann:

© Radio Bochum

Weitere Meldungen

skyline