Wahlhelfer zur Bundestagswahl
Veröffentlicht: Donnerstag, 13.02.2025 07:54
Es gibt viele Möglichkeiten, sich zur Bundestagswahl am 23.02. zu informieren. Beliebt sind Internetseiten, wie zum Beispiel der Wahl-O-Mat. Doch das ist nicht das einzige Tool, das bei der Wahlentscheidung helfen soll. Doch die funktionieren nicht alle gleich. Bei uns erfahrt ihr mehr über verschiedenen Wahlhilfetools - und wo ihr euch über die Bochumer Direktkandidatinnen und Kandidaten informieren könnt.

Eine Liste verschiedener Wahlhelfer
Parteiprogramm im Fokus
Der Wahl-O-Mat ist eine der bekanntesten Internetseiten, bei denen man sich durch 38 Thesen aus den Wahlprogrammen aller Parteien, die zur Bundestagswahl antreten, durchklickt. Die Thesen wurden von einem von Team aus Politikwissenschaftlern, Pädagoginnen und Statistikern sowie jungen Wählerinnen und Wählern entwickelt. Im Nachhinein kann man sich die Positionen der Parteien anschauen und die Begründungen vergleichen.
Wer sich detailliertere Antwortmöglichkeiten wünscht, kann den Wahl-Kompass ausprobieren. Denn da kann man bei jeder der 31 Thesen auswählen zwischen 6 Auswahlmöglichkeiten – von Stimme vollkommen zu bis Stimme überhaupt nicht zu. Der Wahlkompass ist eine wissenschaftliche Wahlhilfe von der Uni Münster.
Abstimmungen im Fokus
Beim Real-O-Mat (entwickelt von „Frag den Staat“) werden 20 Thesen, die aus dem Abstimmungsverhalten der Parteien entwickelt wurden, bewertet. Dabei wurden die Begründungen aus den Plenardebatten mit einbezogen und man kann sich bei Ablehnung entscheiden zwischen: „nein, das geht mir zu weit“ und „nein, das reicht mir nicht aus“. Vertreten sind nur die Parteien aus der letzten Legislaturperiode im Bundestag. Am Ende kann man sich die Begründungen aus den Bundestagssitzungen durchlesen und die Parteien vergleichen.
Auch DeinWal basiert auf dem Abstimmungsverhalten der Parteien. Da kann man die Abstimmungen der letzten Legislaturperiode nachspielen und so tun, als wäre man selbst im Bundestag dabei gewesen. Nach jeder Frage wird einem angezeigt, welche Parteien die gleiche Stimme abgegeben haben. Man kann allerdings keine Begründungen der Parteien dazu durchlesen.
Kandidatinnen und Kandidaten im Fokus
Der Kandidierendecheck von abgeordnetenwatch guckt sich an, welche Kandidierenden aus deinem Wahlkreis deine Positionen vertreten. Dazu muss man seine Postleitzahl angeben und 18 Themen bewerten. Am Ende kann man sehen, was die einzelnen Direktkandiat*innen geantwortet haben.
KI-Tools
Es gibt auch immer mehr KI-Tools, wie zum Beispiel den wahl.chat. Da kann man mit einem Chatbot – ähnlich wie ChatGPT– über die Wahlprogramme von 10 Parteien schreiben. Damit kann man direkt Fragen stellen und auch Parteien miteinander vergleichen. Aber auch eine künstliche Intelligenz kann Fehler machen. So kann es zum Beispiel zu Ungenauigkeiten oder Fehlinterpretationen kommen. Es handelt sich auch nicht um offizielle Parteiaussagen. Ähnlich funktioniert der Chatbot WAHLWEISE. Da kann man über die Wahlprogramme von allen Parteien, die zur Bundestagswahl antreten, chatten.
Andere Funktionen
Wer keine Lust auf das klassische Wahl-O-Mat Prinzip hat, könnte sowas wie den WahlSwiper (ein gemeinnütziges Projekt entwickelt mit der Uni Freiburg) ausprobieren. Da wischt man bei 38 Fragen entweder nach links oder rechts, je nachdem, ob man sie mit ja oder nein beantwortet. Am Ende gibt es dann (hoffentlich) ein Match mit der passenden Partei.
Themen im Fokus
Es gibt auch einzelne Seiten, die sich auf bestimmte Themen konzentrieren. Wahltraut zum Beispiel setzt den Fokus auf gleichstellungspolitische Fragen. Beim EUROMAT könnt ihr die europapolitischen Standpunkte vergleichen, während der Steuer-O-Mat die Steuerpläne in den Blick nimmt und der agrar-o-mat 24 agrarpolitische Thesen vergleicht. Dabei sind vor allem die Parteien aus dem Bundestag vertreten.