Aidshilfe Bochum zum Welt-AIDS-Tag

Am heutigen Welt-AIDS-Tag will die Aidshilfe auch in Bochum auf die Rechte von HIV-Erkrankten aufmerksam machen. Unter dem Motto „Leben mit HIV – Anders als du denkst?“ soll dieses Jahr im Besonderen ein Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt werden. 

© Gero Helm / FUNKE Foto Services.

Aidshilfe Bochum: HIV-Positive zum Teil diskriminiert

Bei uns in Bochum sieht sich die Aidshilfe-Bochum als Ansprechpartnerin für HIV-Infizierte und für Menschen, die sich über das HIV-Virus informieren wollen. Deren Vorsitzender Arne Kayser feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Dienstjubiläum und hört während seiner Arbeit immer wieder von Diskriminierungs-Erfahrungen, besonders im Gesundheitswesen

Es werden Behandlungen abgebrochen, Blutdruck wird gemessen mit doppelten Handschuhen oder Patientenakten werden besonders gekennzeichnet, um auf eine HIV-Erkrankung hinzuweisen. All das führt zu Diskriminierung und wirkt auf die Menschen.

Das sagt Arne Kayser von der Aidshilfe-Bochum.

Aidshilfe Bochum: HIV-Prävention durch "Präp-Medikamente"

Die Aidshilfe Bochum will in ihrer Arbeit Diskriminierung entgegenwirken, vor allem durch Aufklärungsarbeit über die Ansteckungsmöglichkeiten mit dem HI-Virus. Eine Ansteckung ist nur über Kontakt mit Blut oder anderen infektiösen Körperflüssigkeiten möglich, am häufigsten wird das Virus beim Geschlechtsverkehr übertragen. Die Aidshilfe Bochum bietet auch Aufklärungsangebote zur Prävention an. Hierbei ist nicht mehr nur „Safer Sex“ eine Methode, sondern auch die Verwendung von „Präp-Medikamenten“, die man nach Kontakt mit einer HIV-infizierten Person einnehmen kann. Arne Kayser sagt dazu:

Die Verwendung von Präp-Medikamenten, um einer Infektion vorzubeugen, muss sich in der allgemeinen Öffentlichkeit definitiv noch weiter etablieren. Bisher nehmen das schwule Männer, die Sex mit Männern haben, aber auch Frauen könnten profitieren, vor allem hin zu einer selbstbestimmten Sexualität, weg von der Dominanz von Männern.

Aktionen in Bochum zum Welt-AIDS-Tag 2023

Die Aidshilfe Bochum verteilt am Freitag (1.12.) in der Bochumer Innenstadt Schleifen als Zeichen der Solidarität mit HIV-Erkrankten. Außerdem wird am Abend der Film „Der Aidskrieg“ gezeigt, der HIV-Erkrankte in den Mittelpunkt stellt und deren Kampf mit HIV thematisiert. Die Filmvorführung findet im Fluid (Große Beckstr. 12, 44787 Bochum) statt. 

Die Aidshilfe in Bochum hat sich 1986 gegründet und sieht sich als Teil des „WIR – Zentrums für sexuelle Gesundheit und Medizin“. Die Arbeit wird durch die Stadt Bochum und durch Mittel Landes NRW sowie der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) mitfinanziert. Da die Aidshilfe Bochum fast 30% ihres Haushaltes aus Eigenmitteln finanzieren muss, ist sie immer auch von zusätzlichen Spenden abhängig.

Tausende HIV-Erkrankte in NRW

Zurzeit gibt es rund 19.000 HIV-Erkrankte in Nordrhein-Westfalen. 60 Menschen sind im vergangenen Jahr an den Folgen einer HIV-Infektion in NRW verstorben. Zwei davon in Bochum. Genauso viele waren es auch zehn Jahre zuvor.

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