Bochum: GLS Bank warnt vor "grüner Tarnung" von Rüstungsinvestitionen
Veröffentlicht: Mittwoch, 16.04.2025 17:44
Die Bochumer GLS Bank warnt: Neue Finanzregeln erlauben Rüstungsinvestitionen als „nachhaltig“ – und gefährden das Vertrauen in ethisches Banking.

Fokus aus soziale Projekte - nicht auf Waffen
Die Bochumer GLS Bank kritisiert gemeinsam mit weiteren ethischen Banken eine neue Regelung im Finanzsektor, die Investitionen in Rüstung als nachhaltig zulässt. Seit Dezember 2024 ist es möglich, Finanzprodukte mit Rüstungsanteilen als nachhaltig zu deklarieren – eine frühere Umsatzgrenze von zehn Prozent wurde gestrichen. Die GLS Bank sieht darin eine gefährliche Verwässerung des Nachhaltigkeitsbegriffs. Vorstand Aysel Osmanoglu betont: „Unser Fokus liegt auf Projekten, die den Menschen dienen – nicht auf Waffen.“ Die Bank investiert gezielt in Bereiche wie erneuerbare Energien, bezahlbaren Wohnraum und Pflege. Die Kritik richtet sich auch gegen das politische Signal: Rüstungsfinanzierung sei Aufgabe des Staates, nicht nachhaltiger Banken. Waffenhersteller wie Rheinmetall verzeichneten bereits starke Gewinne – zusätzliche Nachhaltigkeitssiegel seien unnötig und irreführend.
Unterstützt wird die GLS Bank von mehreren kirchlichen Banken und dem Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG). Gemeinsam fordern sie klare Grenzen für nachhaltige Finanzprodukte – und eine Rückbesinnung auf glaubwürdige Kriterien.