Digitalisierung: Bochum auf Platz 11 in Deutschland-Ranking - es gibt noch Luft nach oben

Die Stadt Bochum liegt auf Platz 11 im Smart-City-Index der Organisation “Bitkom”. Dieses Ranking vergleicht deutschlandweit, wie gut Städte in Sachen Digitalisierung aufgestellt sind. Bochum hat noch Luft nach oben. Wir von Radio Bochum haben mit dem zuständigen Chief Digitalisation Officer der Stadt, Denez Kücük, gesprochen.

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Bochum schneidet in deutschlandweitem Digitaliserungs-Ranking gut ab

Platz 11 in ganz Deutschland - klingt eigentlich gar nicht verkehrt. Die Stadt Bochum schneidet in der Digitalisierung verhältnismäßig gut ab. Das zeigt der Smart-City-Index von Bitkom. Allerdings könnte die Stadt laut diesem Ranking im Bereich "Energie und Umwelt" noch mehr machen. Der Index weist zum Beispiel darauf hin, dass es immer noch zu wenige Elektrobusse in Bochum gibt. Und der Anteil an grünem Strom, am Gesamtstromverbrauch der Stadt Bochum, sei auch noch zu niedrig.

Viele Leistungen in Bochum online verfügbar - aber noch nicht alle

Über 400 Vorgänge lassen sich im Serviceportal "Mein Bochum" schon online erledigen: Zum Beispiel kann man online einen Bewohnerparkausweis beantragen oder seinen Hund anmelden. Weil Bochumerinnen und Bochumer für die Führerscheinanmeldung oder für die Anmeldung der Ehe aber immer noch vor Ort erscheinen müssen, attestiert das Bitkom-Smart-City-Ranking der Stadt Bochum auch im Bereich "Gesellschaft und Bildung" noch Handlungsspielraum. An der Digitalisierung der Führerschein- oder Hochzeitsanmeldung arbeitet die Stadt gerade. Die Stadt will sich von dem Ranking aber nicht unter Druck setzten lassen:

"Wir digitalisieren nicht, um in einem Ranking gut zu sein, sondern wir digitalisieren strategisch - sodass es den größten Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt hat"

Das sagt Denez Kücük, Chief Digitalisation Officer der Stadt Bochum.

Positive Entwicklungen in Bochum

Teilweise ist Bochum richtig modern aufgestellt. Besonders fortschrittlich ist die Stadt zum Beispiel beim Thema Pflanzenbewässerung: Mit Sensoren werden die Pflanzen im Bochumer Stadtraum überwacht. Zudem hat die Stadt mit einem externen Dienstleister zusammen ein Modell erstellt, mit dem sich das Verhalten des Bochumer Grundwassers berechnen lässt. Zusammen mit den Sensoren und dem Grundwasser-Modell, weiß die Stadt zu jeder Zeit - vor allem im Sommer - wann, wo und wieviel gewässert werden muss.

Auch in anderen Bereichen arbeitet die Stadt mit Sensoren - Stichwort: "Internet-of-Things": Die Teiche und Gewässer in Bochum werden zum Beispiel mit Sensoren auf ihren Sauerstoffgehalt hin überprüft. So können bei Sauerstoffmangel Maßnahmen für die Fische getroffen werden. Auch der USB hat Glascontainer in Betrieb, die melden, wann sie geleert werden müssen. Und in der Kanalisation hat die Stadt in der Vergangenheit mit Rattenfallen experimentiert, die Bescheid sagen, wenn sich eine Ratte in die Falle verirrt hat. Solche smarten Lösungen würden Zeit und Personal sparen.

Digitalisierungsstrategie in Bochum

Bochums Digitalisierungsstrategie ist im Bochumer “Smart-City-Konzept” festgehalten. Bei der Organisation Bitkom handelt es sich um einen Branchenverband aus über 2200 Mitgliedsunternehmen der Informations- und Telekommunikationsbranche in Deutschland. Übergeordnetes Ziel des Bitkom-Verbandes ist es, Deutschland zu einem führenden Digitalstandort zu machen, die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft und Verwaltung voranzutreiben, digitale Souveränität zu stärken und eine breite gesellschaftliche Teilhabe an den digitalen Entwicklungen zu erreichen.

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