Gefahren durch Asbest in Bochum: IG BAU fordert Maßnahmen

In vielen Altbauten in Bochum steckt der krebserregende Stoff Asbest. Für Bauarbeiter kann dieser Stoff dann gefährlich werden, wenn er durch Sanierungsarbeiten freigesetzt wird. Die IG BAU Bochum-Dortmund fordert nun bundesweite Maßnahmen, damit Bauarbeiter und Heimwerker auf die Gefahren vernünftig hingewiesen werden.

© IG BAU | Alireza Khalili

Asbest-Gefahren in Bochum

Viele Gebäude sind zwischen 1950 bis 1989 mit Asbest-Baustoff gebaut worden. In Bochum wurden in diesem Zeitraum laut IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) rund 34.400 Wohnhäuser und 129.000 Wohnungen mit diesem Stoff gebaut - das sind knapp 60 Prozent aller Wohnhäuser im Stadtgebiet. Kritisch ist dabei, dass Asbest ein krebserregender Stoff ist. Für Menschen, die in den betroffenen Häusern wohnen, ist das zwar unproblematisch. Allerdings kann der Stoff für Bauarbeiter gefährlich werden, wenn er bei Sanierungsarbeiten freigesetzt wird. In solchen Fällen müssen Bauarbeiter immer eine bestimmte Schutzkleidung tragen: Overall, Schutzbrille, Handschuhe und FFP3-Atemschutzmaske. Asbest hat über die Jahrzehnte zu zahlreichen Krankheiten bei Bauarbeitern und Heimwerkern geführt, zum Beispiel durch das Einatmen des Baustaubs mit Asbestfasern. Lungen-, Bauchfell- oder Kehlkopfkrebs kann die Folge sein. Laut IG BAU sind in den vergangenen zehn Jahren 3.376 Versicherte der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft an den Folgen einer asbestbedingten Berufskrankheit gestorben.

IG BAU Bochum-Dortmund fordert präventive Maßnahmen

Damit Bauarbeiter und Heimwerker bei Sanierungen von betroffenen Gebäuden nicht krank werden, fordert die IG BAU nun bundesweite oder landesweite Maßnahmen. In den kommenden Jahren stehen zahlreiche Sanierungen von Häusern an, in denen Asbest ist. Altbauten müssen modernisiert und umfassend umgebaut werden. Daher sei eine Asbest-Aufklärung notwendig. Gabriele Henter, Bezirksvorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund, sagt:

„Bauarbeiter und Heimwerker müssen wissen, wie der optimale Schutz vor Asbest aussieht. Und das muss den Menschen in der Sprache gesagt werden, die sie verstehen – den ausländischen Beschäftigten also auch in ihrer Muttersprache.“

Die Bau-Gewerkschaft hat in einer bundesweiten Asbest-Charta mit zentralen Forderungen für mehr Schutz vor Asbest vorgelegt. Der 5-Punkte-Katalog kann auch per Mail bei der IG BAU Bochum-Dortmund angefordert werden unter dortmund@igbau.de.

Weitere Meldungen

skyline