Landgericht Bochum: Prozess um tödliche Hausgeburt eingestellt
Veröffentlicht: Freitag, 01.09.2023 13:43
Vor dem Landgericht Bochum wurde der Prozess um eine tödliche Hausgeburt eingestellt. Angeklagt war eine Hebamme, die zu spät den Notarzt gerufen haben soll. Mehr Informationen lest ihr hier.

Hausgeburt in Bochum: Hebamme soll zu spät Notarzt gerufen haben
Eine Hebamme musste sich in den letzten Monaten wegen fahrlässiger Tötung vor dem Landgericht Bochum verantworten. Der Prozess ist jetzt eingestellt worden. Eine Auflage gibt es trotzdem: Die Frau muss eine Summe von 12.000 Euro an den Kinderschutzbund zahlen. Laut Anklage soll sie mitverantwortlich dafür gewesen sein, dass eine Bochumer Mutter bei einer Hausgeburt gestorben ist. Das war vor genau drei Jahren, im September 2020. Bei der Risikogeburt soll die Hebamme trotz starker Blutungen zu spät einen Notarzt gerufen haben, so die Vorwürfe. Trotz einer Not-Operation war die Mutter später im Krankenhaus gestorben.
Landgericht Bochum: Angeklagte gesteht und zeigt Reue
Das Bochumer Gericht hat es als erwiesen angesehen, dass die Hebamme mitverantwortlich für den Tod der Mutter gewesen ist. Es sei eine Risikogeburt gewesen, bei der die Hebamme trotz starker Blutungen zu spät einen Notarzt gerufen habe. Laut Gericht habe sie gesagt, sie hätte sich vorher über die Probleme bei der ersten Geburt informieren müssen. Die Frau hatte schon zuvor ein Kind geboren, wobei es zu Komplikationen gekommen war, weshalb diese Geburt auch eine Risiko-Geburt war. Außerdem hätte die Frau Risiken falsch eingeschätzt. Mit dem heutigen Wissen hätte sie es nicht gemacht, sagte die Hebamme dem Gericht. Außerdem sei die Hausgeburt nicht ihre Idee, sondern die Idee der Mutter gewesen, die die Risiken kannte. Eine Auflage gibt es trotzdem: Die Frau muss eine Summe von 12.000 Euro an den Kinderschutzbund zahlen.