Radwege in Bochum: 13 neue Kilometer - ADFC sieht Handlungsbedarf
Veröffentlicht: Dienstag, 17.09.2024 05:55
Die Stadt Bochum zieht Bilanz: Seit dem letzten Jahr sind 13 Kilometer neue Radwege entstanden. Der ADFC Bochum wünscht sich, dass die Stadt mehr für Radfahrende in Bochum macht.

Stadt Bochum: Neue Radwege, Abstellmöglichkeiten und Fahrradstaffel der Verkehrsüberwachung
Bochums Straßen haben seit Sommer letzten Jahres rund 13 neue Kilometer Radwege bekommen. Das zeigt eine Bilanz der Stadt Bochum - die zieht sie zwischen August 2023 und Juli diesen Jahres. In dieser Zeit sind Radwege unter anderem auf der Essener Straße oder dem Wattenscheider Hellweg entstanden. Außerdem sind Fahrradwege in Bochum rot eingefärbt worden, zum Beispiel auf der Dorstener Straße.
Über 70 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sind im letzten Jahr außerdem in Bochum dazu gekommen. Die sind an den Grummer Teichen, am Ümminger See und an der Weiher- und Joachimstraße entstanden. Die Stadt weist in ihrer Bilanz außerdem auf die Fahrradstaffel der städtischen Verkehrsüberwachung hin: Die habe im Zeitraum von August bis Juli über 3000 Anzeigen geschrieben und war insgesamt 123 Tage im Einsatz.
Die Stadt will in Zukunft weitere Radwege zum Beispiel auf der Castroper Straße umsetzen - und vermehrt prüfen, ob Straßen auch zu Einbahnstraßen werden können, sodass der gewonnene Platz für bessere Radstreifen genutzt werden kann.
ADFC Bochum: Stadt bleibt hinter ihren Möglichkeiten
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Bochum (ADFC) sieht die Bilanz zum Radverkehr der Stadt kritisch:
"Dort, wo Kommunen sich intensiv um durchgehende und sichere Radinfrastruktur bemühen, steigt der Radanteil und werden die Autostaus weniger. Vergleichbare Städte haben inzwischen 15-35 % Radverkehr. In Bochum aber stagniert Radverkehrsanteil infolge der einerseits fehlenden und andererseits gefährlichen Radwege bei 7 %." - Marek Nierychlo, ADFC Bochum
Zwei Punkte kritisiert der Club dabei besonders: Der neu rot eingefärbte Radstreifen auf der Dorstener Straße sei zu schmal und es fehle ein Sicherheitsstreifen zum motorisierten Verkehr. Ein Problem sei dabei immer wieder das sogenannte "Dooring", durch das Radfahrende verletzt werden, wenn eine Autotür sie unmittelbar erfasst. Auch mit dem "Radkreuz" der Stadt Bochum ist der ADFC nicht zufrieden: Dass Radfahrende auf der zentralen Veloroute künftig in der Fußgängerzone fahren sollen würde zu Konflikten mit Fußgängerinnen und -gängern führen.
Positiv sieht der ADFC Bochum Projekte wie die breiten und durchgehenden Radwege an der Markstraße oder auf dem Wattenscheider Hellweg und der Essener Straße.