Ruhr-Universität Bochum: Studie zur Lichtverschmutzung

Bald sehen wir die Sterne in Bochum vielleicht nicht mehr. Zu diesem Schluss kommt eine Studie zum Thema Lichtverschmutzung, an der auch die Ruhr-Universität Bochum beteiligt war. Lichtverschmutzung heißt, dass der Nachthimmel durch künstliche Beleuchtung, wie Straßenlaternen oder Werbung, erhellt wird.

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Lichtverschmutzung in Bochum: Sterne bald kaum noch zu sehen

Weltweit, damit auchi n Bochum, sehen die Menschen immer weniger Sterne am Nachthimmel. Das hat eine Forschungsgruppe rund um einen Bochumer Wissenschaftler in einer Studie herausgefunden. Christopher Kyba vom Geografischen Institut der Ruhr-Universität hat dafür mit deutschen und amerikanischen Wissenschaftlern zusammengearbeitet. Ausgewertet wurden über 50-Tausend Beobachtungen von sogenannten Bürgerwissenschafltern auf der ganzen Welt. Als Ursache wird Lichtverschmutzung vermutet. Die Lichtverschmutzung nimmt demach um sieben bis zehn Prozent zu. Deutlich mehr, als bislang Satellitenmessungen ergeben haben. Als Lichtverschmutzung bezeichnet man ein künstliche Dämmerung. Hervorgerufen durch künstliches Licht lange nach Sonnenuntergang.

Die Folge von Lichtverschmutzung ist, dass die nächste Generation die Sterne in Bochum kaum noch erkennen wird. Lichtverschmutzung hat auch Auswirkungen auf die Lebensweise von Tieren und uns Menschen. Vögel fangen zum Bespiel mitten in der Nacht an zu singen, weil die Straßenlaternen zu hell leuchten. Auch unsere Körper können durch die ganze Beleuchtung kaum wahrnehmen, wann es wirklich Nacht ist, und das kann unsere Ruhephasen durcheinander bringen. Die Studie zeigt aber auch, wie uneffektiv wir Licht nutzen und sparen.

"Die Himmelshellichkeit ist eigentlich ein sichtbares Zeichen für den Verlust von Energie. Wenn wir den Himmel anstatt den Boden anleuchten, den wir ja sehen müssen, dann bedeutet das, dass die Energie einfach verschwendet ist. Wir bezahlen für diese Energieverschwendung. Entweder als Steuerzahler für die öffentliche Beleuchtung oder als Kunde für die private Beleuchtung." - Bochumer Geoforscher Christopher Kyba

Mit mehr LED-Lampen und einer besseren Platzierung von Licht in Richtung Boden, könnten wir Geld sparen und Licht nachts besser nutzen.

Das können wir gegen Lichtverschmutzung tun

Gegen die Lichtverschmutzung in Bochum können wir Bochumer:innen etwas tun, sagt Christopher Kyba. Zum Beispiel können wir kritischer gegenüber Außenbeleuchtung sein. Sie sollte in Richtung Boden angebracht werden. Außerdem sollten wir überlegen, wo und wann es strahlen soll und wie hell das Außenlicht sein soll. Privat könnten wir die Gardinen zuziehen, wenn wir während der Dunkelheit das Licht zu Hause anhaben.

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