Sommergespräch in Bochum mit Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke
Veröffentlicht: Freitag, 05.08.2022 16:36
Bis 2035 soll Bochum zu 100% klimaneutral und erneuerbar sein sagt Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke im Sommergespräch.

Internationale Nachhaltigkeitsziele sollen Vorbild für Bochum sein
Die Klimastrategie bei uns in Bochum orientiert sich an den Nachhaltigkeitszielen der UNO. Dabei soll der Fokus verstärkt auf zehn dieser Ziele liegen, so Bradtke im Sommergespräch. Zum Beispiel auf:
- Bezahlbarer erneuerbarer Energie
- Industrie, Innovation und Infrastruktur
- Maßnahmen zum Klimaschutz
Das übergeordnete Ziel ist dabei ein großes
"Bis 2035 möchte Bochum klimaneutral und zu 100 Prozent erneuerbar sein. Und wir wollen so schnell wie möglich eine klimaresistente und klimaresiliente Stadt werden" Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke
Stadt Bochum und Bürger:innen sollen an einem Strang ziehen
Um die Klimaziele zu erreichen, müsse die Stadtverwaltung mit den Bürgerinnen und Bürgern zusammenarbeiten.
"[...] Nun ist es an uns allen, wie wir mit unserer Stadt, unserem Planeten und den mannigfaltigen Belastungssituationen umgehen." Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke
In Bochum gibt es für diese Zusammenarbeit bereits Beispiele - Zum Beispiel bei der Bewässerung von Bäumen. Im Rahmen des Smart-City-Konzepts testet die Stadt derzeit Sensoren, die messen, wie feucht der Boden ist und angeben, ob und wieviel Wasser die Pflanzen brauchen. DIe Stadt fährt dann dorthin und gießt die Bäume. Gleichzeitig sind Bürger:innen als "Gießpat:innen" tätig - Sie gießen Bäume vor der eigenen Haustür.
Stadt Bochum: Konkrete Maßnahmen schon in 5 Monaten
Die ersten konkreten Maßnahmen für diese Ziele sollen schon bald kommen. Bis Anfang 2023 will die Stadt ihren Klimaplan mit ihrer Strategie als "Global nachhaltige Kommune", kurz GNK, miteinander verbinden. Dann sollen auch die ersten konkreten Maßnahmen dem Rat der Stadt Bochum vorgelegt werden.
Klimaresistente und Klimaresiliente Stadt Bochum
Bochum soll nicht nur klimaneutral und erneuerbar, sondern auch klimaresistent und klimaresilient werden. Das bedeutet, dass die Stadt in Zukunft auch besser für Extremwetterereignisse gewappnet sein soll. Zum Beispiel gegen Hitzewellen, Starkregen und Überschwemmungen.
"Der Klimawandel ist real spürbar [...]. Das merken wir an heißen Tagen wie diesen ganz deutlich.[...]" Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke

In Bochum wird klimafreundlicher gebaut
Um die Stadt klimaresistenter zu machen, wird in Bochum auch viel gebaut, so Bradtke. In Straßen, in denen es besonders heiß und trocken sind, werden zum Beispiel sogenannte "Baumrigolen" gebaut - Das sind unterirdische Tanks, die Wasser speichern, von dem die Bäume und Pflanzen dann zehren können. Der Umbau ist allerdings ziemlich aufwändig, weil unter- und oberirdisch umgebaut werden muss, so Bradtke.
Diese Baumrigolen sollen aber nicht nur die Pflanzen mit Wasser versorgen, sondern auch bei Extremwetter besser vorbeugen.
"Wir müssen die Stadt als Schwamm denken. Das heißt, das Wasser möglichst lange zurückhalten oder oberflächlich abzuführen, damit es die Stadt im Sommer kühlt. Bei Starkregen können so auch Überschwemmungen verhindert werden. Sauberes Wasser gehört nicht mehr in den Kanal." Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke
Mehr erneuerbare Energien sollen in Bochum her
Um Anreize für erneuerbare Energien zu schaffen fördert die Stadt den Ausbau von Solaranlagen, Fassaden- und Dachbegrünungen. Sie nimmt zum Beispiel auch am "WATTbewerb" teil.
Grünere Mobilität in Bochum
Die Stadt Bochum will auch weiter klimafreundliche Mobilität ausbauen. In diesem Kontext erwähnt Bradtke im Sommergespräch zum Beispiel den Ausbau vom Radschnellweg RS1 oder den des ÖPNV.