Weltaidstag in Bochum: Weniger positive HIV-Tests

In Bochum hat es 2020 weniger positive HIV-Fälle gegeben. Das sagt die Aidshilfe Bochum zum Weltaidstag am Mittwoch (01.12.2021). Allerdings bedeutet das nicht, dass die Krankheit rückläufig ist. Außerdem haben HIV-positive Menschen auch heutzutage immer wieder mit Diskriminierung zu kämpfen. Die Hintergründe dazu lest ihr hier.

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HIV in Bochum: Weniger Tests durch Corona-Pandemie

In Bochum hat die Zahl der HIV-Positiven im letzten Jahr nur leicht zugenommen. Drei Bochumerinnen und Bochumer wurden 2020 positiv getestet. Aktuell sind 600 Menschen in unserer Stadt nachweislich mit HIV infiziert. Das ist deutlich weniger, als in den Jahren zuvor. Das heißt aber nicht, dass die Krankheit rückläufig ist, heißt es von der Aidshilfe Bochum. Stattdessen wurde während der Corona-Pandemie deutlich weniger auf HIV getestet und wo Tests ausbleiben, werden auch positive Diagnosen weniger. Dabei ist das fatal, sagt Arne Kayser von der Aidshilfe Bochum. Je früher HIV diagnostiziert wird, desto besser ist die Chance auf eine wirksame Behandlung und ein normales Leben.

Unspezifische Symptome bei HIV

Die Bochumer Aidshilfe führt die Tests durch, um zu überprüfen, ob jemand HIV-positiv ist. Bochumer:innen kommen vor allem zur Aidshilfe und lassen sich testen, weil sie einen Risikokontakt hatten und sichergehen wollen, ob sie infiziert sind. Manche kommen auch aufgrund von Symptomen. Es kommt vor, dass HIV-positive Menschen ein paar Wochen nach der Infektion grippeähnliche Symptome und/oder einen Hautausschlag bekommen. Das hält kurze Zeit an und geht dann wieder. Danach sind sie jahrelang symptomfrei, so Kayser. Diese Körperreaktionen könne nie eindeutig auf HIV zurückgeführt werden.

Schutz vor HIV vielfältig möglich

Mittlerweile gibt es für Bochumer:innen viele Möglichkeiten, sich vor HIV zu schützen. Präventiv kann klassisch mit einem Kondom verhütet werden. Außerdem gibt es mittlerweile präventiv schützende Medikamente und eine Therapie für HIV-positive Menschen, die verhindern kann, dass die Infektion weitergetragen wird.

HIV-positive Menschen erfahren Diskriminierung

HIV-positive Menschen werden nach wie vor häufig diskriminiert. Darauf macht die Aidshilfe Bochum zum Weltaidstag heute aufmerksam. Nach der weltweiten Studie "Positive Stimmen 2.0" kommt die Diskriminierung vor allem im Gesundheitswesen vor. Arne Kayser von der Aidshilfe Bochum nennt folgende Beispiele:

"Das heißt, Behandlungen werden abgesagt, wenn die HIV-Infektion offenbart wird. Oder ein klassisches Beispiel ist, dass beim Zahnarzt die Patient:innen erst am Ende des Praxisalltags behandelt werden, weil man meint, man müssen den Stuhl oder die Gerätschaften ganz besonders desinfizieren."

Um gegen Diskriminierung zu helfen, ist es vor allem wichtig, mit HIV-positiven Menschen ins Gespräch zu kommen, sagt Kayser.

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