Hausexplosion in Bochum-Linden: Landgericht Bochum fällt Urteil

Der Prozess um die Hausexplosion in Bochum-Linden ist heute (27.10.) am Landgericht Bochum zu Ende gegangen.

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Staatsanwaltschaft in Bochum will mehrere Jahre Haft

Im Prozess um das explodierte Haus hat das Landgericht Bochum heute (27.10.) das Urteil gesprochen. Der angeklagte Vorarbeiter einer Tiefbaufirma hat eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren ohne Bewährung bekommen. Das Gericht hat den Mann der fahrlässigen Tötung und des fahrlässigen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion für schuldig befunden.

Radio Bochum Gerichtsreporter Tom Eder zum Urteil:

Das Gericht hat klipp und klar gesagt, der Angeklagte habe sich sehr grobe Pflichtverstöße geleistet. Er sollte Bohrungen für ein Glasfaserkabel erledigen und musste dabei auf ein Gasrohr achten, das die Bohrung kreuzte. Der erste Verstoß war: Er hätte dabei an der Stelle der Kreuzung ein Loch ausheben müssen, damit man Gefahren direkt sehen kann. Und er hätte, nachdem einer seiner Arbeiter Gas gerochen habe, die Stadtwerke informieren müssen. Er hat im Endeffekt Feierabend gemacht, nach dem Motto, es wird schon gutgehen. In der Folge ist das Haus explodiert und die Besitzerin getötet worden.

Haus in Bochum-Linden im Januar explodiert

Zu Beginn des Prozesses hatten beide angeklagten Männer sich nicht erklären können, warum das Haus explodiert und die Besitzerin dabei getötet worden ist. Hier ist es also zur schlimmsten aller möglichen Folgen eines Unglücks gekommen, ein Mensch ist gestorben. Der Verteidiger hatte einen Freispruch gefordert. Für ihn ist das ganze nur ein Unglück und keine zu bestrafende Tat. Im Prozess haben bereits Projektleiter, Bauarbeiter, Polizisten, der Sohn der getöteten Hausbesitzerin, sowie Sachverständige ausgesagt. Die Polizei hatte den Hauptangeklagten im März festgenommen, rund zwei Monate nachdem das Haus an der Keilstraße in Linden explodiert war.

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